Wir sind verliebt!

In dem Moment, in dem ich Rolf zugesichert hatte, dass sich Arco sehr gut abrufen lässt, startete der Köter durch und schnappte sich eines von Rolfs Hühnern.

Später dann – ich war wieder zuhause, und sammelte die Überreste eines zerfetzten Gelben Sackes im Garten ein – nutzten Tacker und Reggea die Gelegenheit des unbeobachteten Moments, um meinem Nachbarn mal zu zeigen, dass er nichts aber auch garnichts am Zaun geschweige denn auf diesem Planeten verloren hat.

Am Tag drauf kam ich nach Hause, F. saß auf dem Mäuerchen vorm Haus und rauchte angestrengt eine Zigarrette. Auf meine Frage, was sie da tue, antwortete sie „Ich geh da nicht mehr rein, die Hunde haben das Haus besetzt. Komm, wir hauen ab, Spanien soll schön um diese Jahreszeit.“ Ich überlegte kurz, verwarf den Gedanken aber wieder – Schweden fänd ich schöner …

Abends im Bett bzw. in dem, was der Junghund davon übrig gelassen hat, nachdem er gelernt hat, wie man Türen öffnet, dachte ich über eine Frage nach, die irgendwann mal in einem Forum kursierte:

Sollte ein Hundetrainer nicht einen wohlerzogenen Hund haben?

Tja, gute Frage. Der Hundetrainer von Welt rettet sich im Normalfall mit der Ausrede, dass er ja ein ganz spezielles Exemplar seinen Eigen nennt und das dieser Hund ja

  1. auf Grund genetischer Disposition dieses oder jenes Verhalten zeigt
  2. wegen seiner schlimmen Vergangenheit seinen Freiraum braucht oder
  3. früher viel schlimmer war.

Ich sage ja immer: Ein Hundetrainer, der nicht selber durch das Tal der Tränen gelaufen ist, kann sich nicht in seine Kunden hineinversetzen. Und überhaupt, leichtführige, gut erzogene „Hundies“ sind was für Weicheier.

Trotzdem, wie kann es sein, dass in einem Haushalt zwei(!) Hundetrainer leben und die Köter uns trotzdem immer und immer wieder auf der Nase rumtanzen? Klar, es sind viele, aber jeder einzelne für sich ist ja gut erzogen. Naja, bis auf ein paar Kleinigkeiten.

Der Frage nach dem wohlerzogenen Hund des Trainers nähert man sich wohl am besten mit einer Gegenfrage:

Warum gibt es Ärzte mit Übergewicht?

Die wissen doch, dass das eine der häufigsten Todesursachen ist. Aber auch Ärzte sind nur Menschen.

Und Hundetrainer sind auch nur Hundehalter.

Und wir machen genau die Fehler, vor denen wir unsere Kunden warnen.

Wir sind inkonsequent und hochemotional, wir fallen auf die Strategien unserer Hunde rein und lassen uns um den kleinen Finger wickeln. Wir sagen „Hiiiieeeer“, unser Hund sagt „Leck mich“ und wir grinsen dämlich, finden das süß und sind noch verzückt, während Rex uns den virtuellen Mittelfinger zeigt und im Wald verschwindet.

Bei der Arbeit auf der Hundewiese fällt es uns leicht, konsequent zu sein und selbiges von unseren Kunden zu fordern. Eine Stunde in der Woche, das kann jeder.

Wir machen es uns zu Nutze, dass der Hund des Kunden bei uns gehorcht wie eine Eins. Warum?

Weil er uns nur als toughe Personen wahrnimmt und uns und unsere Schwächen nicht kennt. Zwei Wochen bei uns zu Hause und das Vieh baut den selben Mist wie in seiner Familie.

Obwohl wir propagieren, dass Hunde den ganzen Quatsch nicht brauchen, den es heute zu kaufen gibt, stehen wir stundenlang im Zoofachgeschäft und gönnen unseren Lieblingen neue Halsbänder, Leinen und Hundebetten. Wir wissen, dass es ihnen egal ist, aber wir geniessen das Gefühl, unserem Hund etwas gutes zu tun.

Und obwohl wir predigen, dass Hunde auch mal aggressiv kommunizieren dürfen, sind wir tödlichst beleidigt, wenn unser Schatz mal einen auf die Mütze kriegt. Und natürlich hat der andere angefangen!

Wir füttern vom Tisch, weil er soooo süß guckt, ist er krank, werden wir fast wahnsinnig vor Sorge und wenn es irgendjemand wagt, auch nur ein Wort gegen unseren Hund zu richten, werden wir zur Furie.

Wir finden dumme Ausreden, wenn unsere Hunde Mist bauen. Auch unsere Hunde „haben das noch nie getan“ und „wollen nur spielen“.

Wir finden Erklärungen, warum der Süße jetzt gerade mal nicht gehorcht, wir reagieren zu früh, zu spät, zu falsch und manchmal garnicht.

Wir erklären, dass man sie nicht vermenschlichen darf, fühlen uns aber trotzdem persönlich beleidigt, wenn sie nicht hören.

Wir sagen, dass sie Tiere sind und lieben sie trotzdem mehr als unsere Schwiegermütter. (Sorry, Monika …)

Wir sind verliebt.

Vielmehr noch, wir lieben unsere Hunde.

Und das ist gut so.

Alles andere wäre unmenschlich.

Das Steh-Stehkipp-Schlappohr-Dilemma

Wenn man einen jungen Hund sein eigen nennt, dann ergeben sich viele Fragen. Wie erziehe ich ihn richtig? Welches Futter ist am besten geeignet? Welche Junghundegruppe ist die beste? Wie kriege ich es hin, dass der kleine Drecksack nicht immer laut kläffend zu fremden Leuten rennt? Wie hat er das schon wieder geschafft? Und überhaupt, wie soll das nur enden?

Die wichtigste, bedeutenste und existentiellste Frage ist beim Teufelchen im Moment aber eine ganz andere: Wann kommen verdammt nochmal endlich die Stehohren?

Spätestens seitdem F. sich darüber lustig macht, dass Klein-Arco laut ihrer Aussage wie ein Retriever-Mix aussieht und Tom ihn als Hüte-Labbi bezeichnet hat, liegen meine Nerven blank. Immerhin ist er ein echter Harzer Fuchs und die haben Stehohren! Sein Vater hat welche, seine Mutter hat welche und seine Geschwister auch. Nur Arco nicht, die Lappen sind so lang, dass er beinahe drüber stolpert. Aber das kommt noch … oder etwa nicht?

Wenn er auf dem Rücken liegt, dann stehn se schonmal. Und heute – ganz kurz – da stand das rechte Ohr auch für einen Moment. Bevor es wieder in bester Pluto-Manier zum Schlappohr wurde. Hrmpf.

Versteht mich nicht falsch, natürlich mag ich Arco, ein toller Hund, nur Quatsch im Kopf, Michael würde sagen, ein Kevin.

Aber das mit den Ohren, das macht mich fertig. Da bin ich eitel. Als ich ihn mit 8 Wochen bekommen habe, da waren es eindeutig Stehkippohren und es schien sich nur noch um eine Frage der Zeit zu handeln, bis sie stehen würden. Dann kam der erste Wachstumsschub. Und wie sie wuchsen. Die Ohren. Und Klein-Teufelchen sah aus wie ein hochbeiniger Basset.

F. hat natürlich schnell begriffen, dass da mein wunder Punkt liegt. Und so wird jeder noch so kleine – natürlich nuuur neckisch und liebevoll gemeinter Spruch meinerseits mit übelstem Schlappohren-Bashing gekontert. Gestern habe ich heimlich auf dem Klo Bilder von Harzer Füchsen angesehen und musste etwas weinen …

Ich habe es F. nicht verraten, weil ich weiss, dass sie sich die nächsten Wochen schlapp lachen würde. Aber beim mittäglichen Hundelüften ist es passiert. Eine junge Frau kam auf mich zu und fragte: „Ist der süß, ist das ein Golden Retriever?“

In meinen Gedanken hätte ich sie dafür gerne erschlagen. Golden Retriever … hat die eine Macke? So eine dämliche Ziege. Meine Reaktion „Mit so einem hässlichen Köter würde ich besser ruhig sein.“ wurde dann auch mit allgemeinem Unverständnis quittiert.

Aber naja, was soll man machen? Nun warte ich ab, der nächste Wachstumsschub ist schon im Anmarsch. Und auch wenn Wetten gegen mich laufen, ich gebe die Hoffnung nicht auf. Sie werden stehen, sie werden prächtig.

Und wenn nicht, naja, mit den Witzen kann ich leben lernen müssen, und so ein Hüte-Labbie ist ja auch was ganz besonderes. Darauf ein Sahnebonbon.

Update: Hell Yeah!!!! Sie sind da 🙂

ROBBENSCHLACHTEN!!!

Mit einer reißerischen Überschrift macht man ja bekanntlich Traffic! Und nachdem ich nun Ihre Aufmerksamkeit habe, möchte ich die Gelegenheit nutzen und auf Sandra aufmerksam machen, die dringend Hilfe benötigt:

„Die 28-jährige Sandra aus Offenbach hat Blutkrebs. Nur eine Stammzelltransplantation kann ihr Leben retten. Bislang wurde weltweit noch kein passender Spender für sie gefunden. Um ihr und anderen Patienten zu helfen, organisieren die Ev. Markusgemeinde und die Markus-Kita gemeinsam mit der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei eine Aktion zur Gewinnung neuer Stammzellspender. Die Schirmherrschaft übernehmen der Oberbürgermeister von Offenbach, Horst Schneider, und die Offenbacher Kickers.“

REGISTRIERUNG
Sonntag 08.09.2013
von 10:00 bis 16:00 Uhr
Grundschule Buchhügel
Goerdelerstr. 131
63071 Offenbach

Schwangere Sozialpädagoginnen from Outer Space

 

Betimmte Erlebnisse sind wie Wein. Sie benötigen etwas Zeit zum Reifen, damit sie so richtig gut werden. Und so hat es auch fast ein Jahr gedauert, bis ich über die folgende Geschichte so richtig herzhaft lachen konnte. Aber zäumen wir das Pferd von hinten auf.

E-Mail vom 20. Oktober 2012:

„Solche Leute wie Sie veranstalten am Wochenende doch bestimmt Hundekämpfe.“

Meine Antwort vom 21. Oktober:

„Am Wochenende haben wir Gruppen, Hundekämpfe immer mittwochs.“

Was war passiert? Nun, irgendwann letztes Jahr war es, als ich eingeladen wurde, einen Workshop zu halten. Auf die Frage nach dem Thema antwortete ich „Körpersprache geht immer.“ und so wurden die Veranstalterin und ich uns recht schnell einig.

Am Telefon machte die Dame einen robusten Eindruck und versicherte sich nochmal rück, dass ich kein „Wattewerfer“ wäre, wie sie es nannte. Das würde nämlich nicht passen, sie und ihre Kunden wären eher pragmatisch, so erklärte sie mir und überhaupt, dieses ganze Leckerchengewerfe und Heititei wäre so garnicht ihres. Kein Problem, die Übungen kann man ja anpassen.

Ihres war das nicht, meines auch nicht, und auch nicht Sache der meisten Teilnehmer, aaaaber: Einige Besucherinnen des Workshops waren gänzlich anderer Meinung.

Und so stand ich da, konfrontiert mit dem Clash der Kulturen.

Links die Heititei-Fraktion, die schon beim ersten vermeintlich hundererziehungspädagogisch zweifelhaften Wort ihre Smartphones zückte, um eine Petition zu starten. („Er hat Abbruch gesagt, er hat Abbruch gesagt.“)

Rechts schliesslich die Kundinnen der Hundeschule, die ihren Hunden deutlich und sehr zum Unmut der linken Seite klarmachten, wenn ihnen etwas nicht passte und – um dem ganzen die Krone aufzusetzen – ein Teilnehmer der ganz, ganz alten Schule, dessen Hund passender Weise auch Hasso hieß.

Achja, und die Sozialpädagogin – hochschwanger, hochemotional, hochsensibel und vor allem verliebt und höchst entzückt von ihren völlig unerzogenen Bearded Collie, der während der gesamten Veranstaltung in einer Tour aus seiner Nylonbox rauskläffte. Aber dazu später.

In einer solchen Konstellation kann man eigentlich nur alles falsch machen.

Um mich dem Thema Körpersprache anzunähern, dachte ich mir, dass ich mit einer „Mensch-Mensch-Übung“ starte. Die Aufgabe, dass zwei Menschen einen dritten mittels Angebot und Einschränkung an einen vorher definierten Punkt zu führen, nutze ich gerne zum Einstieg, da man sehr gut sehen kann, wie durchsetzungsfähig die Leute sind, wenn es mal nicht um den Hund geht.

In diesem Zusammenhang habe ich gelernt, dass Menschen, die sich niemals gegen ihren Hund durchsetzen würden, keinerlei Probleme damit haben, einen Menschen körpersprachlich so lange in die Ecke zu stellen, bis dieser die Flucht ergreift. Dem Hassobesitzer musste man derweil öfter mal klarmachen, dass Körpersprache und Körperverletzung nur auf dem ersten Blick ähnlich klingen.

Der erste wirklich große Schock ereilte die Teilnehmerinnen aus der linken Ecke des Seminarraums denn auch, als ich sämtliche Hilfsmittel (Leckerchen, Klicker, Superleckerchen, Gigaleckerchen etc.) konfiszierte und dreisterweise von ihnen verlangte, auf „Feinfeinfein“ und „hiiiiiiiiiaaaaa“ für einen Nachmittag zu verzichten. Die Erkenntnis, dass der Mensch oft nur noch halb so interessant ist, wenn der fressbare Anreiz fehlt, traf sie hart aber nicht unvorbereitet.

Sofort prasselten die Erklärungen auf mich ein, dass der Hund das sonste könnte, dass die Situation ja auch mal sowas von unrealistisch wäre und überhaupt, wie man denn von einem Hund nur etwas einfordern könnte.

Herrn Hasso juckte das währenddessen herzlich wenig, ein schiefer Blick in Richtung Vierbeiner reichte und der arme Hund streckte sofort die Segel.

Ja, und dann war da noch der Bearded Collie, der immer noch nicht heiser war und nun angeleint am Zaun vor sich hin kläffte, fiepte und auch ansonsten ein ganz schönes Theater veranstaltete.

Irgendwann bat ich die Pädagogin, den Köter bitte mal abzustellen, weil man sein eigenes Wort nicht mehr verstand. Genau das sei ja ihr Problem, erklärte sie mir, denn das Vieh macht dieses Theater den ganzen Tag. Außerdem wäre er ja erst drei Jahre alt und sehr sensibel. Mit Blick auf die Teilnehmerinnen, die nicht vom Wahnsinn befallen aber dafür schon ziemlich entnervt waren, entschloss ich, dass es Zeit zum Handeln war und bot an, dass ich das „Abstellen des Hundes“ für die überforderte Besitzerin übernehmen würde … Die Dame sagte zu, ich erklärte ihr, was ich als nächstes tun würde und sie war einverstanden. Noch.

Es gibt so Hunde, die würden Kevin heissen, wenn sie Kinder wären. Diese Kategorie von Kind, das „Höhö, eine Herdplatte“ sagt, draufgreift, kurz „Aua“ ruft und dann nochmal draufgreift. Und es gibt so Kinder, nennen wir sie Kimberly, die gelernt haben, dass man nur laut genug schreien muss, um sofort von der Mama gerettet zu werden und zu ihrem Recht zu kommen. So ein Exemplar war dieser Bearded Collie.

Er am Zaun. Kläffend. Ich geh hin. Ungefähr einen halben Meter, bevor ihm vermeintlich Ungemach droht, fängt er an zu jaulen, als wenn ich ihm grad ein Frolic in den Hintern gesteckt hätte. Frauchen wird erst bleich, dann rot, dann hysterisch und schliesslich fassungslos. Tränen fliessen. Meine Erklärung, dass ich den Sauköter nichtmal berührt habe, kann ich mir sparen. Die Birne ist geschält.

Immerhin blieb mir die Notentbindung auf dem Hundeplatz erspart. Und der Hund war den Rest des Tages ruhig. Immerhin …

Paul, der Labbi-Mix (22)

Da war die Geschichte mit Herrn Piefke.

Herr Piefke war das, was man einen Macher nennt. Ein gutbezahlter Job in irgendeinem Betonsilo in einer Bankenmetropole, eine nicht hässliche aber dafür umso langweiligere Frau, zwei nichtssagende Kinder und zweimal Urlaub im Jahr. Irgendwann wurde Piefke klar, dass das Leben im großzügig geschnittenenen Loft nicht alles sein konnte. Er hatte ein „Landleben“-Abo und er träumte davon, idyllisch in einem kleinen Dörfchen inmitten der Natur zu leben.

Abends ausschalten und entspannen, Entschleunigung sollte das Motto lauten. Das Leben war schliesslich hart genug. Das hatte er sich verdient.

Eines Tages sollte sein Traum in Erfüllung gehen. Ein Haus am Waldrand mit einem großen Grundstück, auf dem seine Frau so sehr mit Gartenarbeit beschäftigt wäre, um ihn abends nicht mehr zu nerven. Und so zog Piefke mit Kind und Kegel aufs Land.

Die anfängliche Euphorie wich jedoch relativ schnell der Erkenntnis, dass das Landleben so seine Tücken hat. Zunächst in Form von „massiver Geruchsbelästigung“, wie Piefke es nannte, als er vor dem örtlichen Schiedsgericht aussagte. Denn unmittelbar gegenüber von Piefkes Landleben-Traum hatte es der ansässige Landwirt eines Tages tatsächlich gewagt, das Feld zu düngen. Für Piefke, der seine Abende liebend gerne auf seiner Dachterrasse, Typ Slåmø aus echtem Tropenholz von garantiert aussterbenden Bäumen verbrachte, eine Zumutung. So musste er tatsächlich zwei Abende mit seiner Familie verbringen, weil der Gestank – wie er es empfand – nicht auszuhalten war.

Doch nicht nur, dass der Bauer es wagte, sein Land zu bestellen, auch der Hahn, der Piefke jeden morgen aus den schönsten Träumen rieß, entwickelte sich schnell zu einem Ärgernis. „Da muss man mal was tun“ dachte sich Piefke, griff zum Telefon und rief seinen Anwalt an. Da Hähne aber nunmal krähen und Geruchsbelästigung durch Gülle eine ortsübliche Belastung auf dem Land darstellt, musste die große Klage zunächst ausfallen.

Stattdessen traf Piefke beim Schiedsgericht auf einen Landwirt, der ihm während des Schlichtungsverfahrens zunächst virtuell und später vor der Tür auch physikalisch den Stinkefinger zeigte.

Doch nicht nur der güllefahrende und hühnerhaltene Landwirt war Piefke ein Dorn im Auge. Auch die Familie, die das alte Haus einige Meter weiter bewohnte gefiel ihm garnicht.

Die Familie hatte zwei Kinder, die in der Mittagszeit einfach so spielten, ohne Rücksicht auf ihn und seine wohlverdiente Ruhe zu nehmen. Außerdem hatten diese Leute einen Hund. Ach was, das war kein Hund, das war ein Kalb. Und laut war er auch noch.

Zu diesem Zeitpunkt war Paul etwa acht Jahre alt und liebte es, mittags in der Sonne zu dösen und zu schnarchen. Sabine kümmerte sich darum, dass die Kinder die Hausaufgaben machten und da geschah es. Ein Spaziergänger lief am etwas verwitterten Jägerzaun des Grundstücks vorbei. Paul nahm den Fremden wahr, richtete sich auf und begleitete den sichtlich beeindruckten Wanderer mit lautem Gebell die fünfzehn Meter entlang des Zaunes bis zur Grundstücksgrenze.

Paul schnaufte einmal, warf dem Passanten noch einen verächtlichen Blick nach und legte sich wieder zufrieden hin.

Nun muss man festhalten, dass dies das normale Verhalten von Paul war, wenn jemand das Grundstück entlang ging. Allerdings muss man auch festhalten, dass das eher selten passierte. Vielleicht ein- bis zweimal am Tag, meistens wenn der Postbote kam. Und der hatte diverse Tricks auf Lager, wie man der Konfrontation mit Paul entging.

Doch an diesem Tag, es muss ein Freitag gewesen sein, hatte sich Herr Piefke freigenommen. Und dieser blöde Köter war im Begriff, ihm sein langes Wochenende zu zerstören. Also legte Herr Piefke seinen nachbarschaftlich-freundlichen Gesichtsausdruck auf und wollte Sabine zur Rede stellen.

Mit festem Schritt ging er zum Gartentor, öffnete es und wollte gerade „Hallo“ rufen, als er wie von einem Boxer getroffen zu Boden ging.

Piefke konnte mit Hunden noch nie etwas anfangen und als er die Augen öffnete und Paul ihm 42 Gründe entgegenstreckte, warum es besser wäre sich nicht zu bewegen, änderte sich daran auch nichts mehr.

Sabine eilte heran und befreite den sichtlich erbosten Nachbarn aus den Klauen ihres Hundes und holte sich eine Ansage ab, mit der sie sich die Haare fönen konnte.

„Naja, ganz unrecht hatte er ja nicht“, sagte sie abends zu Michael. „Wenn Paul loslegt, ist es schon laut, ich werde etwas mehr drauf achten müssen.“

Michael konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Er hatte Piefke erst einmal kennengelernt. Michael hatte an dem Morgen etwas vergessen und kurz am Feldrand geparkt, als Piefke versuchte mit seinem Auto der gehobenen Mittelklasse an ihm vorbeizukommen. Besonders gut Autofahren konnte Piefke augenscheinlich nicht, denn obwohl mehr als ausreichend Platz da war, musste er umständlich hin und her manövrieren und warf Michael dabei finstere Blicke zu.

In der nächsten Zeit achtete Sabine verstärkt darauf, dass Paul nicht mehr bellte, wenn jemand am Haus vorbeikam.

Doch hatte sie vergessen, ebenfalls darauf zu achten, das Paul nicht fiept, schnarcht, atmet oder – ganz schlimm – gar an die Büsche pinkelt.

„Das riecht ja schon ein bisschen streng.“ zischte Piefkes Frau, die so langweilig war, dass Sabine sich ihren Namen einfach nicht merken konnte. Dabei streckte sie sich so, dass sie gerade über den Zaun gucken konnte und zeigte hysterisch mit dem Finger auf einen Busch. „Da hat der doch bestimmt hingepinkelt.“

Sabine seufzte aus. „Ja, das kann schon sein.“

Ein anderes Mal beschwerte sich Piefke bitterlich, dass Paul gefiept hätte. Michael war in der Küche und hatte davon nichts mitbekommen. Und er konnte sich auch nur schwerlich vorstellen, dass die Nachbarn in 30 Metern Entfernung etwas gehört hätten.

„Ich versuche mich, auf meiner Terasse zu entspannen.“ keifte Piefke und Michael dachte bei sich „Wie wär’s, wenn Du dich auf deiner Terasse erhängst“. Aber das behielt er für sich. Der Mann hatte Anstand.

Den Gipfel der nachbarschaftlichen Unzufriedenheit markierte ein Hundehaufen. Nein, der stammte nicht von Paul. Aber er hätte von Paul stammen KÖNNEN.

Abends saßen Michael und Sabine noch im Bett und schauten einen Film. Plötzlich und durchaus ernsthaft drehte sich Michael zu Sabine und fragte: „Kennst du einen Auftragskiller?“. Sabine erwiderte frustriert „Habe ich auch schon überlegt, leider nein.“

Das Leben mit einem Nachbarn wie Piefke ist sehr anstrengend und die alte Weisheit „Es kann der frömmste nicht in Frieden leben …“ bekommt eine neue, nervige Bedeutung. Doch, so viel sei verraten, auch Piefkes haben ihre Leichen im Keller. Und auch wenn es Zufall war, irgendwann wurden auch Michael und Sabine fündig …

(Fortsetzung folgt)

Hier gehts zu Paul.

Chuck

Ich: „Nookie, ich ziehe Dir jetzt einen Maulkorb auf.“
Nookie: „Wenn Du versuchst, mir einen Maulkorb aufzuziehen, bringe ich Dich um.“
Ich: „Ach weißt Du, Maulkörbe sind eh überbewertet.“

Nookie, eigentlich Nanook, ist ein Malamute-Husky-Mix. Wir nennen ihn der Einfachheit halber einfach „den Malamuten“ und jeder, der uns kennt, weiß beischeid. Er gehört F. und da F. gerade auf einem Reggae-Festival weilt, arrangieren der Nook und ich uns so einigermaßen. Naja, so einigermaßen trifft es nicht ganz. Denn Nookie kann ganz schön zubeissen, wenn ihm irgendetwas nicht passt. Was genau das ist, entscheidet Nookie spontan je nach Tagesform. Mal passt es ihm nicht, wenn ich den leergefressenen Napf wegräumen möchte, mal passt es ihm nicht, wenn ich den Napf stehenlasse. Mal ist er übellaunig, weil ich ihn reinrufe und ein anderes Mal, wenn er draussen bleiben soll. Manchmal stört ihn, wenn ich ihn streichle, mal wenn ich es nicht tue. Und manchmal reicht es, wenn ich atme. Oder eben nicht.

Nun ist der Maulkorb ab und Nook sieht überhaupt nicht ein, warum er ihn wieder aufsetzen sollte. Leberwurst? Pfft. Keine Chance.

Alles in allem also ein Hund, der perfekt in unseren Haushalt passt.

Gut, „Nanook“ ist nicht unbedingt der kreativste Name für einen nordischen Hund. Aber da wissen wir uns zu helfen.

Kommen wir morgens in die Küche, sagen wir „Na Nook“, wenn er etwas lassen soll, sagen wir „Nein Nook“ und wenn wir abends ins Bett gehen, sagen wir „Nacht Nook“. Wir finden das wahnsinnig komich und können uns darüber kringelig lachen.

Nichts zu lachen hatten dagegen Nookies Vorbesitzer. Nachdem er ein paar Mal herzhaft zugebissen hat und diverse Hühner ihr Leben für den Versuch, Nookie an das Federvieh zu gewöhnen, lassen mussten, landete Nookie schliesslich bei uns. Dabei hatte Nookie durchaus eine behütete und schöne Kindheit. Keine groben Erziehungsfehler, keine Traumata – Nookies Familie hat viel dafür getan, dass er ein angenehmer Begleiter mit allen dazugehörigen Annehmlichkeiten wird. Nur das Nookie einen solchen Lebensstil nicht besonders schätzt.

Und immer, wenn uns jemand fragt, wie „der arme Hund sooo werden konnte“, antworten wir: „Er war schon immer so, er ist ein Arschloch!“

F. schaute sich damals das Foto vom Nookie an und war auf der Stelle verliebt. Aus Erfahrung mit anderen nordischen Typen war sie sich sicher, dass man „den schon hinkriegt“. Die Erfahrung mit Nookie beweist derweil, dass die Ausnahmen die Regeln bestätigen. Trotz der Tatsache, dass der Nook grummelig und übellaunig durchs Leben läuft und nach Belieben zwischen Kuscheltier und Killerbestie pendelt, ist er F.s große Liebe. In einem Forum hat sie über ihn referiert und ich muss zugeben. Ein bisschen eifersüchtig war ich schon.

Dozentin: „Möchtest Du Nanook mal anleinen?“Teilnehmer: „Ich glaube Nanook möchte nicht angeleint werden.“

Gleich zwei nette Menschen, die sich aus welchem Grund auch immer mit dem Thema Tierkommunikation beschäftigen, hatten angeboten, Nookie mal mittels zugesandten Foto zu analysieren und ihre Einschätzung abzugeben. F. und ich, die wir beide nicht daran glauben, dachten uns, dass das ja mal eine gute Möglichkeit wäre, zu überprüfen, was da dran wäre, an der Tierkommunikation.

Erstaunlicherweise waren sich beide Kommunikatorinnen einig, was unseren Nookie angeht. Eine griff denn auch gleich zum Telefon und musste es unbedingt loswerden. „Dieser Hund ist böse. Noch nie habe ich soviel Boshaftigkeit gespürt wie in dem Moment, in dem ich das Bild geöffnet habe. Seid bloß vorsichtig, irgendwann wird er einen von Euch töten!“ Wow.

Nunja, es gab schon so einige Situationen, in denen ich froh war, dass der Nook einen Maulkorb auf hatte. Zum Beispiel, als ich im Winter mal im Schnee ausgerutscht bin und Nook meinte, dass das die Gelegenheit wäre, mir zu zeigen, wo der Frosch die Locken hat. Oder als er sich einen einzelnen Socken aus dem Wäschekorb geklaut hat und ihn verteidigte, als wenn es das Kleidungsstück die letzte verwertbare Beute für mindestens sechs Monate wär.

Jetzt gerade ist Nookie mit dem Rest der Nicht-Hütehunde im Hof und spielt. Und wenn man ganz genau hinschaut, sieht man, dass er ein bisschen mit dem Schwanz wedelt. Aber ganz heimlich.

Ich: „Nookie, willst Du einen Keks?“Nookie: „Wenn Du mir einen Keks gibst, lehne ich mich an Dich und du darfst mich kraulen.“
Ich: „Ich hab Dich lieb, Nookie.“

Achso, warum dieser Artikel „Chuck“ heisst? Weil Nookie der Chuck Norris unter den Hunden ist.

Ein offener Brief an die Bundestierärztekammer

PM_13_13_Hundeerziehung

Sehr geehrte Damen und Herren von der Bundestierärztekammer,

hiermit möchten wir auf Ihre Pressemitteilung “Dem Hunde, wenn er wohl erzogen …” vom 20. Juni 2013 Bezug nehmen und wie folgt Stellung beziehen.

Natürlich stimmen wir Ihren Ausführungen dahingehend zu, dass der Begriff “Hundetrainer” nicht geschützt ist, sich also jeder unabhängig von seiner Qualifikation so bezeichnen kann, und dass man selbstverständlich im Fernsehen beobachtete Trainingsmethoden nicht ohne vorherige Konsultation eines Experten ausprobieren sollte.

Ihrer Empfehlung, bei Erziehungsproblemen einen Tierarzt mit Zusatzbezeichnung „Verhaltenstherapie“ oder gar – wie von Ihnen geschildert – den Haustierarzt aufzusuchen, widersprechen wir jedoch entschieden.
Ein Verhaltensproblem beim Hund zu analysieren und zu beheben setzt umfangreiches verhaltensbiologisches Fachwissen und vor allem praktische Erfahrung voraus. Des Weiteren sind grundlegende didaktische Fähigkeiten im Umgang mit dem Hundehalter von Nöten.

Voraussetzungen, die ein Tierarzt innerhalb der zweijährigen nebenberuflichen Weiterbildung in “mindestens 50 Stunden” in Form von “Teilnahme an von der Tierärztekammer anerkannten Fortbildungs- oder Weiterbildungsveranstaltungen über Ethologie und Verhaltenstherapie für Tierärzte” erlangen soll.

Ferner soll sich der angehende Tierarzt mit Zusatzbezeichnung theoretisch und praktisch “mit Verhaltenstherapie in Einrichtungen der tierärztlichen Bildungsstätten, Tierärztlichen Kliniken und/ oder in der eigenen oder fremden Praxis, die sich mit Fragen der Tierhaltung und der Verhaltenstherapie befassen” beschäftigen und den Nachweis von “mindestens 25 Falldokumentationen” erbringen.
Der Aufgabenbereich umfasst dann schließlich “Nutz-, Heim- und Haustiere”, also keineswegs nur Hunde.
(Quelle: Landestierärztekammer Niedersachsen)

In unserer täglichen Arbeit mit verhaltensauffälligen Hunden in Tierheimen haben wir die Erfahrung gemacht, dass sich der verhaltenstherapeutische Ansatz vieler Tierärzte in der Gabe von Medikamenten, der Empfehlung von Kastration und schließlich leider auch in der Euthanasie des betreffenden Tieres erschöpft.

So erleben wir immer wieder Hunde, die mit Psychopharmaka ruhig gestellt werden, anstatt dass an dem Problemverhalten gearbeitet würde. Die Symptome werden überdeckt, aber das eigentliche Verhalten bleibt bestehen. Und bei Absetzen oder Änderung der Medikation fällt der Hund zurück in seine erlernten Verhaltensmuster. Des Weiteren besteht die Gefahr von Neben- und Wechselwirkungen, die nicht nur auf die Gesundheit des Tieres negative Auswirkungen haben können, sondern auch auf das Verhalten des Tieres.

Außerdem liegen uns zahlreiche dokumentierte Fälle von eklatanten Fehleinschätzungen von Seiten der Tierärzte vor. So wird unerwünschtes Verhalten häufig als Verhaltensstörung diagnostiziert und mit Serotonin-Hemmern behandelt oder Aggressionsverhalten fehlinterpretiert und eine Kastration vorgeschlagen, die sich wiederum verhaltensändernd bemerkbar macht.
Wir sind der festen Überzeugung, dass solche Fälle nicht in böser Absicht oder auf Grund von Fahrlässigkeit passieren, sondern dass die Weiterbildung ihren Fokus zu sehr auf den kurativen Aspekt legt und des Weiteren der Zeitraum von zwei Jahren kaum ausreicht, um die oben erwähnten notwendigen Voraussetzungen für ein ganzes Spektrum von Tierarten zu erlangen.

Darüberhinaus halten wir den Trend für bedenklich, auf unerwünschtes Verhalten dergestalt zu reagieren, dass man einen Arzt aufsucht. In den allermeisten Fällen rühren Verhaltensprobleme aus ungünstigen Beziehungskonstellationen.

Genau wie man bei einem unerzogenen Kind erzieherisch tätig werden sollte, anstatt es mit Ritalin oder ähnlichen Medikamenten zu behandeln, gilt dies auch für das Leben mit dem Hund.
Beziehungsprobleme lassen sich nicht medikamentös beheben! Und dass organische Ursachen einem unerwünschten Verhalten zu Grunde liegen, erleben wir in unserer Arbeit sehr selten.

Wir sehen die Aufgabe des Tierarztes in der Gesunderhaltung und Behandlung von Krankheiten bei Tieren. Für diese hochprofessionelle und anspruchsvolle Tätigkeit ist den Tierärztinnen und Tierärzten unsere Hochachtung gewiss.
Beziehungs- und Erziehungsarbeit verorten wir jedoch bei gut qualifizierten Hundetrainern und Verhaltensberatern, die auch in der Lage sind, vorab eventuelle gesundheitliche Probleme des Tieres durch den Verweis an einen Tierarzt auszuschließen.

Wie oben beschrieben stimmen wir Ihnen in Ihrer Einschätzung des Berufsbildes von Hundetrainern zu. Deshalb sind wir der Meinung, dass wir dringend einheitliche Qualitätsstandards für die Arbeit mit Hunden benötigen. Die Tierärztekammern haben ja bereits in Niedersachsen und Schleswig-Holstein eine Zertifizierung für Hundetrainer ins Leben gerufen, insofern wundert uns, dass sich Ihre Empfehlung nicht dahingehend gestaltet, auf die von den TÄK zertifizierten Hundetrainer zu verweisen.

Und so drängt sich uns der Verdacht auf, dass Sie mit Ihrer Pressemitteilung weniger Aufklärung und Hilfestellung leisten wollen als vielmehr die Verunsicherung der Hundehalter zu nutzen versuchen, um diese in die Tierarztpraxen zu lotsen.

Mit freundlichen Grüßen

Ute Heberer,
1. Vorsitzende Tierschutzverein Tiere in Not Odenwald e.V.
2. Vorsitzende Landestierschutzverband Hessen

Normen Mrozinski
1. Vorsitzender Tierschutzverein LASSY.org e.V.

Christiane Engisch

Miriam Warwas

Mustafa Irmak

Marcel Hein

Christine Ilse Wasiljew

Carolin Padberg

Janine Pachaly

Michael Kohlstedde

Betreff: Wir räumen das schon weg.

Nachtrag:

Die Besitzerin des Hütehundes, über den ich in dem Artikel berichte, hat mir eine Nachricht geschickt, die mich zum Einen natürlich ziemlich bauchpinselt, zum anderen aber durchblicken lässt, wie schwer und emotional belastend eine solche Situation für die Hundehalter ist:

Hallo Normen, deinen neuen Beitrag finde ich klasse und sehr gut formuliert.

Seit (Name des Hundes) nicht mehr bei uns ist, haben wir fast täglich über ihn gesprochen. Wie kam es soweit, was haben wir falsch gemacht, wo und wie hätten wir ansetzen müssen und wer hätte uns helfen können.
Auch wenn es zu Gefühlsduselig ist, fehlt er noch immer und auch das vermissen lässt nicht nach.

Es sind aber auch Erkenntnisse geblieben. Bitterer Erkenntnisse. Man vertraut und bezahlt blind, man handelt gegen sein Gefühl und man verlässt sich auf andere mehr als auf sich selbst. Jeder Strohhalm wurde ergriffen, jeder Trainer im voraus bezahlt. Man hat nicht an sein ungeborenes Kind gedacht-nur an die nächste „trainingsstunde“.

Einige Monate nachdem (Name des Hundes) nicht mehr bei uns war, stand die frage im Raum irgendwann nochmal einen Hund zu halten. Wie schön es mit einem Hund sein kann und wie wertvoll es für eine Familie ist.

Mein Fazit aus dem ist: ich kann es nicht. Nicht weil an (Name des Hundes) keiner rankommt oder weil wir nicht in Training, Geld oder zeit investieren wollen. Die frage ist so leicht zu beantworten: ich habe Angst vor Hunden. Vor jedem! Den 14 Jahre alten Westi meiner Mutter meide ich. Ich wechsel die Straßenseite wenn mir auch nur ein Yorki entgegenkommt und meinen „Gassi geh Hund“ kann nich auch nicht mehr ausführen!

Die sogenannten Trainer schaden in erster Linie den Tieren. In zweiter auch den gutgläubigen Haltern, die das Vertrauen in sich, den Tieren und den dienstleistern.

Mein Sohn wird wahrscheinlich viele Jahre nicht mit Hunden in Kontakt kommen-wegen meiner Angst und das ist nicht fair.

Ich bin mit Hunden aufgewachsen, in der Familie gab es immer welche und jetzt ist die liebe und Achtung weg! Es herrscht nur noch Misstrauen, Angst und Skepsis.

Danke Normen, dass ihr das ausbügelt was andere versaut haben. Danke, dass ihr die leben rettet, die andere eigentlich auf dem gewissen haben und danke, dass du unermüdlich aufklärst!

In meinen Träumen habe ich irgendwann mal wieder einen vierbeinigen Gefährten- dem ich so entgegen trete wie ich (Name des Hundes) einst entgegen getreten bin. Mit dem Unterschied von Anfang an alles besser zu machen!

Lg!

Wir räumen das schon weg.

Nachtrag: Es gab eine Reaktion auf diesen Artikel, die Ihr hier findet!

Was haben Pepper, Ben und Rocky* gemeinsam? Alle drei Hunde wurden eingeschläfert, weil sie gebissen hatten und im Anschluss wahlweise von Tierärzten mit Zusatzbezeichnung Verhaltenstherapie oder von Hundetrainerinnen als untherapierbar eingestuft wurden.

Dies sind nur drei Fälle, die mir persönlich bekannt sind. Bekannt, weil es jeweils tierliebe Menschen gab, die die Einschätzung der Expertinnen nicht geteilt haben und  dem entsprechend bei uns angefragt haben, ob wir helfen könnten. Eingeschläfert, weil wir keine Kapazitäten hatten oder weil unser Hilfsangebot nicht angenommen wurde.

Diego, Aleo und Nanook wiederrum sind unsere Hunde, d.h. wir haben sie adoptiert – nachdem sie von Fachleuten als untherapierbar eingestuft und ebenfalls eingeschläfert werden sollten. Am Wochenende bekommen wir wohl Zuwachs, ein Border Collie-Mix, der – Ihr ahnt es schon – am 18.6. seinen Einschläferungstermin gehabt hätte, wenn nicht ein umsichtiger Mensch in letzter Minute eingeschritten hätte. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass die Tierärztin, die der Einschläferung ohne ausgiebiger vorheriger Inaugenscheinnahme zugestimmt hatte, gleichzeitig die Leiterin des Tierheimes ist, welches den Hund vorher abgelehnt hatte.

Kollege Mario, bei dem die Hündin nun erstmal zwischengeparkt ist, schrieb mir an diesem Abend über Facebook: „der Hund ist jetzt bei uns, ist scheinbar eine total nette, momentan sind wir nur völlig fassungslos, daß der Hund heute nachmittag eineschläfert werden sollte.“

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Es ist immer das selbe.

Wir bekommen momentan täglich Anfragen, ob wir einen Hund nach einem oder mehreren Vorfällen aufnehmen können. Fast immer sehen wir uns mit der mehr oder weniger offenen Drohung konfrontiert, dass wir den Hund entweder aufnehmen oder er den Gang alles Vergänglichen geht. Und wir stehen mit dieser Belastung nicht allein da, alle Freunde und Kollegen, die sich solcher Hunde annehmen berichten ähnliches. Und in den letzten Monaten werden die Anfragen mehr und mehr und mehr.

Hinterfragt man im ersten Gespräch mal ein wenig die Geschichte des Hundes, erhält man immer wieder ähnliche Aussagen. Das Tier wurde in der Hoffnung auf einen treuen Begleiter angeschafft, man hat sich im Internet schlau gelesen und zig Bücher gekauft. Man hat Welpenstunden und Junghundekurse besucht. Und später, als der Hund dann angefangen hat, unerwünschtes Verhalten zu zeigen, hat man drei, vier, fünf Hundeschulen aufgesucht, die einem samt und sonders nicht helfen konnten. Irgendwann eskaliert die Situation soweit, dass eine Lösung her muss. Und zwar möglichst jetzt.

Ein Beispiel:

Vor einigen Monaten haben wir einen jungen altdeutschen Hütehund aufgenommen, der insgesamt 22 Mal (!) den Lebensgefährten der Besitzerin gebissen hatte. Mit 13 Monaten wohlgemerkt. Nun war die Besitzerin schwanger und erwartete in Kürze das Kind, dem entsprechend musste eine Lösung her.

Die erste Hundetrainerin hat natürlich erstmal eine Angst diagnostiziert und den Tipp gegeben, über Leckerchen und Heititei das Verhalten wegzuloben. Mit dem Ergebnis, dass der Hund – nun positiv bestärkt, in dem was er tut – erst richtig losgelegt hat. Dazu kam der „Tipp“ von der Expertin, dass es tierschutzrelevant sei, den Hund aus dem Schlafzimmer zu schmeissen. Das das Hütitüti den Lebensgefährten regelmäßig im gemeinsamen Bett stellte und herzfaft zuschnappte, wenn dieser es wagte, aufzustehen, wurde glattweg ignoriert. Scheiss auf die Gesundheit des Menschen, der arme Hund fühlt sich sonst allein. Fehlt eigentlich nur die Empfehlung auf getrennte Wohnungen.

So ging es weiter. Hundi wurde positiv bestärkt und hat im gesamten Trainingsprozess nicht einmal eine Grenze aufgezeigt bekommen. Wenn das Tierchen drohte, ging man ihm halt aus dem Weg, wenn er zubiss, wurde das Verhalten ignoriert – klar, in dem Moment hatte man auch andere Probleme – und zudem ziemlich wahllos in das Geknurre und Gedrohe reingelobt.

Als wir den Hund schliesslich übernommen haben, hatten wir einen völlig ungehemmten Köter am Bein, der wie ein dreijähriger Junge völlig ausflippte, wenn irgendetwas etwas nicht seinen Vorstellungen entsprach. Futter wurde genutzt, um es zu verteidigen, statt es zu fressen. Und wenn nichts „wertvolles“ da war, tat es auch ein Fusel, der gerade im Weg lag. Wenn man in einem solchen Moment nicht aufgepasst hat, ging der Kerl böse nach vorne und man hatte alle Hände voll zu tun, den Hund wieder von sich abzuflücken.

Natürlich sind solche Situationen nicht immer nett und man muss schon aus Selbstschutzgründen hin und wieder pragmatisch handeln– und so gab es in den sozialen Netzwerken teilweise heftige Reaktionen aus der Ecke der „Gewaltfrei“-Fundamentalistinnen, aber dazu später.

Noch ein Beispiel:

Im Januar 2012 bekamen wir einen Hilferuf von einer Bekannten. Eine junge Frau, Anfang Zwanzig, die auf ihrer Webseite ihre langjährige Erfahrung mit Problemhunden anpreist, hatte sich einen Border Collie aus einer Arbeitslinie ins Haus geholt, um ihn zu therapieren.

Der Hund hatte bei seinen Vorbesitzern, tschuldigung, „Besis“ gebissen und das Mädchen fand es augenscheinlich ziemlich cool, sich ein Projekt aufzubürden.

Ihre Fähigkeiten dazu hatte sie für viel Geld bei einem bekannten Ausbildungsinstitut erworben, musste jedoch sehr schnell feststellen, dass romantische Vorstellungen und verquere pseudowissenschaftliche Ergüsse mit der Realität oft nicht viel gemein haben.

Um die Fortschritte zu dokumentieren, führte sie ein „Pflegestellentagebuch“, in dem sich so witzige Passagen finden wie:

„Ich habe mich SOFORT weg gedreht und den Blick abgewendet, dennoch hat er mir nochmal in den Arm gebissen. Als ich zurück ging, den Blick weiter abgewendet, hat er los gelassen und dann noch ein zweites Mal angesetzt. Ich habe einfach nichts mehr gemacht und lediglich gemieden ihn anzusehen, daraufhin hat er dann ab gelassen.“

Da so etwas ja eine schwere Verhaltensstörung sein muss (Achtung Ironie!) suchte sich das Mädchen Hilfe bei einer Verhaltenstierärztin, die sogleich festgestellt hat, dass hier nur Medikamente helfen können. Vorher wurde er natürlich kastriert. Dem Hund Grenzen zu setzen und aggressives Verhalten einfach mal abzubrechen (ja, das böse Wort), dass kam weder der jungen Frau noch der Veterinärmedizinerin in den Sinn.

Stattdessen wurde der Hund medikamentös eingestellt und vorab schonmal die Euthanasie in den Raum gestellt:

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Auf Grund des Hilferufs unserer Bekannten habe ich damals angeboten, dass wir den Hund aufnehmen, mit ihm arbeiten und ihn weitervermitteln. Allerdings entsprach das nicht den Vorstellungen der Therapeuten, da wir ja ein Tierheim wären und sie den Hund ausschließlich in eine Endstelle geben würden. Die Begründungen für diese Entscheidung waren vielfältig, der arme Hund, der dem Stress ausgesetzt wäre, der Hundehalter, der von Null an neu beginnen müsste etcpp. Behalten wollte die junge Frau ihn aber augenscheinlich auch nicht.

Und so bekam ich einige Wochen später eine E-Mail von der Bekannten mit dem Inhalt:

(Name des Hundes) lebt definitiv nicht mehr :-(((
Ich muss das erstmal sacken lassen.

Diego <3

Diego ist wie oben beschrieben mein Hund, ich habe ihn aus einem Tierheim übernommen, weil er dort nicht zu managen war. Er zeigte keinerlei Frustrationstoleranz und ging „aus dem Nichts“ ins ungehemmte Beschädigungsbeißen, sobald sein sehr dünner Geduldsfaden gerissen ist.

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Ein Beispiel: Diego ist sehr distanzlos und fordert von allen Menschen Streicheleinheiten ein. Er lehnt sich an, bekommt seine seine Zuwendung und – Bäm – innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde dreht er sich um und attackiert den Menschen, der ihm eigentlich etwas gutes tun will. Weitere Beispiele wären Hundebegegnungen, bei denen er umlenkte, An- und Ableinen, In der Nähe stehen sowie jegliche unbekannte Situationen und jeder Hauch von Stress.

Diegos Vergangenheit ist nachweislich von Gewalt geprägt und er wurde von seinem Vorbesitzer heftig verprügelt. Irgendwann hat Diego gelernt, dass er sich Menschen vom Hals halten kann, in dem er seine Zähne einsetzt. Dazu kamen ungünstige Lernerfahrungen und Generalisierungen, was schliesslich dazu führte, dass Diegos Attacken jegliches Normalverhalten vermissen liessen. Der biss nicht zu, der rastete aus und verlor sich völlig in seiner Attacke.

Eine ehrenamtliche Mitarbeiterin nahm sich Diego an und erarbeitete mit ihm den Maulkorb, so dass man nach Monaten endlich mit ihm spazieren gehen konnte – wenn man diese Tortur denn so nennen will.

Den fragwürdigen Geografiekenntnissen einer lieben Freundin ist es zu verdanken, dass ich eines Tages ins Tierheim fuhr und Diego begutachten sollte.

Da stand ich nun mit seiner Gassigängerin, am Horizont passierte irgendetwas und Diego legte los, attackierte heftig in Arme, Bauch und in Richtung Gesicht und  – es passierte nichts. Schliesslich hatte die zu Rate gezogene Hundetrainerin empfohlen, die Attacken zu ignorieren und abzuwarten, bis der Hund von seinem Opfer abließ. Das diese Vorgehensweise nicht viel mehr als blaue Flecken bei der Gassigängerin hinterließ, jedoch keinerlei Verhaltensänderung bewirkt hat, brauche ich hier nicht zu erwähnen, sonst wäre er ja nicht bei uns.

Oben habe ich erwähnt, dass Diego Opfer von massiv übergriffigen „Erziehungsmethoden“ geworden ist. Sogar am Abgabetag hat sein Vorbesitzer ihn noch sehr übergriffig behandelt, so dass eine Tierheimmitarbeiterin eingreifen musste. Diego ist tatsächlich einer dieser Fälle, in denen von Tierquälerei gesprochen werden kann. Dennoch darf, nein, musste auch Diego lernen, dass er mit seinen Attacken nicht zum Ziel kommt. Und auch bei einem Hund wie Diego muss ein solches Verhalten adäquat unterbunden werden.

Die Betonung liegt hier – und sage ich gerne deutlich –nicht auf nett und positiv bestärkend, sondern auf adäquat und fair.

Eine solche Aussage ruft in den sozialen Netzwerken und Hundeforen naturgemäß hysterische Reaktionen hervor und ich kann mir schon vorstellen, wie demnächst der Shitstorm über uns hereinbricht, weil im Fernsehen zu sehen ist, wie ich mit reality-gescrypteten Alphawurf einen Hund aus der Attacke hole. Und natürlich wissen sie es alle besser, die Facebook-Gruppen und die ganzen „Tierquälerei“-schreienden Damen, die Hundetrainerinnen und der komische Petitions-Messi.

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Da hätte ich nur eine Frage!

So weit, so gut. Nur eines noch. Wenn Ihr es wirklich besser wisst und wenn Eure Methoden wirklich so toll funktionieren, wie Ihr es auf Euren Webseiten, bei Facebook und  sonstwo rausposaunt, wie kann es dann sein, dass alle die von mir genannten Hunde im Tierheim oder in der Tiefkühltrühe gelandet sind?

Alle Hunde in meinen Beispielen, und wie gesagt, mir fallen noch viele weitere ein, sind samt und sonders bei solchen Hundetrainerinnen und Hundetrainern gelandet, die im Internet die absolute „Gewaltverneinung**“ propagieren, denen einfaches „Nein!“ schon zu brutal ist und die mittels intermediärer Brücke, Zeigen und Benennen, Doppelten Rückruf oder was weiss ich an ihren Hunden rumdoktorn.

Und die mit GENAU DIESEN Hunden gearbeitet haben. Also, warum sind die Hunde hier?

Wenn Zeigen und Benennen so gut funktioniert, wie kann es sein, dass der Hund trotzdem weiterbeißt, bis es zur Abgabe kommt? Und wenn sich alle Welt über Frau Nowak empört, weil sie inakzeptable Methoden anwendet, wie kann es dann sein, dass gleich vier der Empörten nicht in der Lage sind, mit den hochmodernen neuesten Erkenntnissen, die sie propagieren, einen 9 Monate alten schnappigen Aussie in den Griff zu bekommen?

Natürlich kenne ich auch die ganzen Ausreden von unkooperativen Haltern, dass man den Hund von vorneherein hätte positiv arbeiten müssen, mangelnder Bindung, Hundeschul-Hopping oder irgendwelchem Blödsinn von Deprivations- oder noch besser Prägeschäden.

Am Ende des Tages ist es so, dass Ihr euch gegenseitig dafür abfeiert, dass Ihr die großen Hundeseelenversteherinnen seid, während wir noch den Müll aufräumen, den Ihr bei Euren Kunden hinterlassen habt.

Und ich hätte manchmal nicht wenig Lust, einfach jeden einzelnen dieser Fälle öffentlich zu machen und Euch eiskalt an den Internetpranger zu stellen. Oder noch besser, Euch besuchen zu kommen und Euch mal so richtig aversiv die Meinung zu geigen. Aber auch so etwas stellt schliesslich eine Form der Gewalt dar, auch wenn Ihr das augenscheinlich anders seht, wenn man Eure Äußerungen so verfolgt.

Und Gewalt, die lehne ich grundsätzlich ab!

 

* Die Hundenamen habe ich geändert, schliesslich will ich niemanden verpetzen.
** Gewaltverneinung gilt selbstverständlich nur für Hunde, bei Menschen sind sie weniger zimperlich.

Empörung!

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Unter Hundetrainern scheint es alter Väter Sitte zu sein, jeden Anlass zu nutzen, um der Konkurrenz einen mitzugeben. Zuletzt durfte das „Die Hundeflüstererin“ erleben. Eine Sendung des ZDF, welches ja für besonders blutrünstige und unseriöse Berichterstattung bekannt ist, in der ein Kamerateam Frau Nowak bei der Arbeit begleitet hat. Sofort fanden sich jede Menge empörte Menschen, die unsägliche Tierquälerei gesehen haben wollten und sofort eine Petition ins Leben gerufen haben, um dem Intendanten des Senders mal so richtig die Meinung zu geigen.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, wer sich so alles an dieser Petition beteiligt hat. Da sind sich so manche prominente Gesichter sich nicht zu schade, um ihren Namen für die vermeintlich „gute Sache“ herzugeben. Ob es diesen Menschen wirklich um die armen Hunde geht, darf durchaus bezweifelt werden.

Nun habe ich mir gedacht, das probierste auch mal aus und habe ebenfalls eine Petition ins Leben gerufen. Und da mir gerade kein Hundetrainer eingefallen ist, den ich gerade dissen will, habe ich der Einfachheit halber eine Petition gegen mich selber eingereicht.

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Um eine Petition zu starten reicht es aus, über einen Facebook-Account zu verfügen, mit dem man sich bei Change.org einloggen kann. Das System überprüft weder die Identität noch den Inhalt und hat auch nicht gemerkt, dass ich Petitionsstarter und -Empfänger in Personalunion bin. Aber egal, also habe ich einfach mal einen möglichst blödsinnigen Text eingegeben, vielleicht überprüft ja irgendjemand, gegen wen oder was ich aufbegehre:

Normen soll es lassen – egal was!

Weil er mal wieder so dermaßen tierschutzrelevant und obendrein peinlich war, er total unwitzig ist und obendrein klotzenhohl, sollte er in Sack und Asche kriechen und sich in den Schlaf weinen. Unmöglich, wir sagen Pfui, Herr Mrozinski, Pfui!

Folgende Nachricht wird mir geschickt, wenn jemand die Petition unterzeichnet:

Empfänger:
Normen Mrozinski
Erstens bist du sowas von tierschutzrelevant, zweitens siehst du echt doof aus und drittens hast Du Mundgeruch und Schweissfüße!

Mit freundlichen Grüßen
[Ihr Name]

Nix ist. Und siehe da, mit ein bisschen Unterstützung der sozialen Netzwerke finden sich schon jetzt über 30 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner, die mein Anliegen unterstützen. Allerdings habe ich den Eindruck, dass die meisten glauben, dass es sich dabei nur um einen Spass handelt. Doch Glücklicherweise gibt es dann doch noch einige verantwortungsbewusste Tierschützerinnen, die mir ordentlich die Meinung geigen. So schreibt Jessica R. als Begründung für ihren unermüdlichen Online-Einsatz für eine bessere Welt:

Wer Hunde schlecht behandelt soll es lassen – egal was!

Wahnsinn! Nur noch gut 1960 Unterschriften und ich muss es lassen – egal was!