Kurz – polemisch – angemerkt (2)

Eines dieser lustigen Sprüchebilder, die einem auf Facebook und sonstwo begegnen, lautet in etwas so:

„Verrückt, dass es dutzende verschiedene Futtersorten für ein Tier gibt, dass ohne zu zögern seine eigene Kotze frisst.“

Ein Kollege sagte zum Thema:

„Ich kann Deine Familie, Deine Frau und Deine Kinder beleidigen, aber wehe ich sage was über deinen Hund. Geschweige denn über sein Futter.“

Ja, beim Thema Hunde- und vor allem Katzenfutter kennen Tierfreunde kein Erbarmen.

Noch ein Zitat:

In einer Hundegruppe für Gebrauchshunde, die ja eigentlich per Definition besonders leichtfüttrig sein sollten, kam die Frage aus, wer denn seinem Hund was füttere. Ein Bekannter antwortete:

„Schon immer Pedigree“

Darauf brach ein Sturm der Entrüstung los. Schließlich – und nach dem Hinweis, dass das nur ein Witz war und er in Wirklichkeit lebendige Katzen verfüttern würde – schmiss man ihn aus der Gruppe.

Forderungen nach körperlicher Züchtigung, sofortiger Wegnahme des geschundenen Hundes und ewigwährender Verbannung inklusive.

Gerade kocht die Futterdiskussion mal wieder besonders hoch.

Der Grund: Der Lebensmittel-Multi „Nestlé“ übernimmt den „Premium“-Futtermittelhersteller „Terra Canis“. Und Nestlé, das wissen wir alle, ist Pfuibäh und kommt direkt aus der Hölle.

Jetzt könnte ich an der Stelle mal nachfragen, wer eigentlich weiss, welche Marken zu Nestlé gehören? Oder zu Unilever, das ist der zweite Multi. Oder Mars? Nicht ganz so bekannt, aber nicht minder riesig oder irgendwie netter. Aber egal.

In diesem speziellen Fall werden gleich mehrere empfindliche Punkte getroffen, die für Empörung sorgen:

  1. Objektiv betrachtet ist Terra Canis ziemlich teuer. Die Qualitativ ist sicherlich hervorragend für ein Tier, dass wie oben erwähnt, ohne zu Zögern seine eigene Kotze frisst.
    Dennoch werden – wie bei allen anderen auch –  Schlachtabfälle so aufgehübscht, dass Frauchen sich am liebsten reinlegen würde. Wer sich mit den Inhaltsstoffen beschäftigt, wird also schnell bei der – noch nicht von Multis aufgekauften – Konkurrenz fündig, wenn sie oder er seinen Unmut kundtun möchte. Also, warum der Ärger?

    Der Grund, warum Menschen für ein Kilo Hundefutter mehr als das 20-fache dessen ausgeben, als sie beispielsweise für ihr Hühnerbrustfilet vom Aldi hinblättern würden, hat wenig mit dem Bedürfnis des Hundes und dafür umso mehr mit einem Bedürfnis des Hundehalters zu tun: Nämlich der Welt kundzutun, dass man ein ganz besonders aufopfernder Mensch ist, der weder Kosten noch Mühen scheut, seinem geliebten Vierbeiner ein bestmögliches Futter zu bieten.

    Und mit der Terra Canis-Tüte und den stylisch bedruckten Dosen (Ist das schon Shabby oder noch Fifties?) kann man genau das ganz hervorragend demonstrieren: Den ganzen Weg vom Hundefutter-Delikatessenladen bis zum SUV mit dem Kohlendioxidausstoss eines chinesischen Kohlekraftwerks.

  2. Außerdem sind wir ja umwelt- und marktbewusst, weshalb wir gerne einen Laden wie TC (ich kürz das ab sofort ab) unterstützen. Denn das Marketing hat erfolgreich suggeriert, dass Frau Ornau und Herr Doktor Vogler persönlich den ganzen lieben langen Tag im eigens angelegten Kräutergarten rumjäten, um die Petersilie für das Feinschmeckermenü höchstselbst zu drapieren. Denn bei TC kommen ausschließlich feinste Dingsbums in die Pampe und selbst die Schlachtabfälle stammen nicht etwa (wie bei allen anderen) aus dem Schlachthaus, sondern von liebevoll zu Tode gekuschelten Nutztieren, die eh sterben wollten. Aber in Lebensmittelqualität, Baby!

    Was die Bio-Milch aus dem Aldi für das schlechte Gewissen des umweltbewussten Verbrauchers ist, war sozuzusagen  TC für den verantwortungsbewussten Hundehalter. Und nun das: Ausgerechnet, ich wiederhole, a u s g e r e c h n e t, dieses Unternehmen, das immer, ständig und zu jeder Zeit nur das Wohl der Hunde und nie wirtschaftlichen Erfolg im Blick hatte, wird von Nestlé „geschluckt“. Was in etwa so klingt, als wenn nachts irgendwelche Schurkenmanager Frau Ornau überfallen und sie zur Unterzeichnung des Vertrages unter der Androhung, ihren Hund mit Frolic zu vergiften, nötigten.

Liebe Leute, das ist Bullshit! Der Sinn eines Unternehmens ist es, Gewinn zu erzielen. Andernfalls kann man eine gemeinnützige Organisation gründen – da hat man sogar Steuervorteile. TC hatten nie andere Pläne und waren sogar so nett, relativ offen zu kommunizieren, dass sie Geld verdienen wollen. Zum Beispiel, in dem sie für horende Summen Werbung schalteten, Hundemagazinredakteure in ihre heiligen Hallen hineinließen und auch ansonsten weder Kosten noch Mühen scheuten, ihr Produkt an die Frau (und ein paar Männer) zu bringen.

Während bei Facebook und anderswo Tierfreunde nach Boykott rufen, können sich die Verantwortlichen bei TC vor Verzweiflung also von ihren Geldbergen stürzen.

Denn die allermeisten Verbraucher in Deutschland haben noch nie von TC gehört. Das wird die Marketingabteilung von Nestlé zu ändern wissen. Die paar Empörten fallen da nicht weiter ins Gewicht.

Willkommen in der Markwirtschaft.

 

Kurz – polemisch – angemerkt (1)

Das Wörtchen „Eigentlich“ beschreibt sozusagen die Daseinsberechtigung für Hundetrainer/innen.

Eigentlich jagt er nicht, eigentlich ist sie ganz brav und so weiter und so fort.

Insofern dachte ich eigentlich, dass sich diese elende „Halsband-oder-Geschirr-Diskussion“ so langsam mal erübrigt hätte.

Vor ein paar Jahren gab es mal eine Studie, die belegen wollte, dass der Augeninnendruck der halsbandgequälten Fellnase ins Exorbitante steigt, wenn man an der Leine zieht, jedoch blieben die Verfasser/innen des fragwürdigen Papiers zwei Antworten schuldig:

  1. Warum sinkt der Augeninnendruck dann bei den an der Studie beteiligten Malamuten und vor allem: Müssen wir uns Sorgen machen, dass den nordischen Typen dann die Augen implodieren, wenn wir ihnen ein Geschirr anlegen?
  2. Wie genau waren nochmal die anatomischen Zusammenhänge zwischen Augeninnendruck und Halsband?

Wer mehr darüber wissen möchte, klicke hier.

Wie gesagt, eigentlich dachte ich, dass mittlerweile auch die letzten verstanden haben, dass es vollkommen egal ist, ob der Hund nun ein Halsband oder ein Geschirr trägt. So lange es vernünftig sitzt, versteht sich.

Und dann das: Ausgerechnet auf einer häufig gelikeden und -teilten Internetseite, wird ein Artikel einer Tierärztin veröffentlicht, die – selbstverständlich weitestgehend quellenfrei – auf die Gefahren des tierschutzrelevanten Halsbandes aufmerksam macht. Das ist ja sowas von 2006.

Gut, ein oller Spruch besagt, dass Provinz da anfängt, wo Tierärzte als Wissenschaftler durchgehen.

Dennoch eine Anmerkung an die „Der-Hund-leidet-wenn-er-ein-Halsband-trägt-Fraktion“:

Man könnte dem Hund doch auch einfach beibringen, vernünftig an der Leine zu laufen, oder?

–––––

Apropo eigentlich, liebe Studenteneltern der Kinder mit Dreifachnamen, die mich vor einiger Zeit angepampt haben:

Eigentlich wollte ich Euch etwas gutes tun, indem ich den Hund, der euer Kind erlegen wollte, unterbrochen habe. Das fandet Ihr aber eindeutig brutal und so musstet Ihr Euren Unmut los werden und mir allerlei böse Dinge an den Kopf werfen.

Kein Problem, tut mir leid. Sollten wir uns nochmal treffen, werde ich natürlich nicht eingreifen.

Denn eigentlich hätten schon mir die Rufnamen Eurer Kinder verraten können, dass Ihr sie eh nicht besonders leiden könnt. Sorry dafür.

 

Uh, ein Quiz – Die Auflösung (1)

Rechtzeitig zum Jahreswechsel hatte ich ein kleines Quiz mit insgesamt 10 Multiple Choice und 10 Freitextfragen online gestellt. Insgesamt haben über 100 Leute mitgemacht und sich an den – zugegebenermaßen – nicht ganz einfachen Fragen abgearbeitet. Wow, vielen Dank dafür.

Hier findet Ihr nun die Auflösung zu den Fragen. Die Gewinner/innen werden am Wochenende per E-Mail benachrichtigt. Herzlichen Glückwunsch denen, denen das Los zugetan war!

Zur Wahl standen folgende Antworten:

  • Das Gehirn des Hundes ist ca. 30% kleiner als das des Wolfes
  • Hunde können Kohlenhydrate verwerten
  • Scheckungen und Variationen wie Schlappohren und Ringelrute
  • Hypersexualität

Die richtige Antwort war (B) Hunde können Kohlehydrate verwerten. Tatsächlich unterscheidet sich das Beutespektrum von Hunden und Wölfen nicht, d.h., dass Isegrim genauso gut bzw. schlecht in der Lage ist, Kohlehydrate in Fette umzuwandeln wie sein domestizierter Kollege. Dem entsprechend handelt es sich hierbei nicht um eine domestikationsbedingte Veränderung.

Im Zusammenhang mit der Domestikation stehen dafür die um ca. 30% kleinere Hirnmasse des Haushundes im Vergleich zu seinen wilden Verwandten. Außerdem sind unsere Hunde im Vergleich hypersexuell, da Hündinnen i.d.R. häufiger (ca. 2x jährlich) läufig werden als Fähen, die im Normalfall nur einmal im Jahr läufig werden. Was die Rüden angeht, tut sich da nix, die können immer. Das ist wohl so ein Männerding.

Auch Scheckungen und Variationen sind ein Hinweis auf Domestikation. Hiermit ist nicht Zucht gemeint, sondern Varietäten, die unabhängig menschlicher Einflussnahme vorkommen.

Welche der folgenden Aussagen trifft auf die TierschutzHundeVO zu?

Die richtige Antwort lautet, dass die Grundfläche eines Zwingers für einen Hund mit einer Widerristhöhe von 55 cm mindestens 8 Quadratmeter betragen muss.

Was ist Kryptorchismus?

Als Kryptorchiden bezeichnet man Rüden, die einen sogenannten Leistenhoden haben. Gibt es übrigens nicht nur beim Hund, sondern auch beim Menschen.

Ihr Hund droht Sie an, wenn Sie ihm das Futter wegnehmen möchten. Welches Verhalten liegt typischerweise vor.

Die Gründe, warum ein Hund seinen Besitzer androht, der ihm ans Futter möchte, sind natürlich vielfältig. Typisch wäre hier jedoch die ressourcenbedingte Aggression, auch wenn Futter oft als Katalysator genutzt wird, um ein statusbedingtes Thema mit dem Menschen aufzumachen.

Die Beuteaggression würde sich übrigens – auch typischerweise – gegen die Beute richten, also z.B. der Jagdterrier, der die ihm körperlich haushoch überlegende Sau stellt und sich ihr dann aggressiv gegenüber verhält.

Welche Aussage geht auf Charles Darwin zurück?

Charles Darwin hat den schönen Satz „Survival of the Fittest“ kreiert, der oft fälschlicherweise mit dem Überleben des Stärksten verwechselt wird. Tatsächlich ging Darwin davon aus, das die Art, die am Anpassungsfähigsten ist, überleben wird.

Welche Aussagen treffen auf die Klassische Konditionierung nicht zu?

Jeder kennt den Pawlow’schen Hund, der bei Erklingen der Glocke anfängt zu speicheln, weil er dies mit Futter verknüpft und durch den konditionierten Reiz ein konditionierter Reflex eintritt. Diesen Vorgang nennt man ein Reiz-Reflex-Muster. Und wie das bei Reflexen so ist, können diese kontextunabhängig ausgelöst werden. D.h., dass ich z.B. Deinen Kniereflex in meinem Wohnzimmer genauso auslösen kann, wie im Resaturant oder beim Arzt im Behandlungsraum.

Welche Aussagen treffen auf das Lernverhalten von Hunden nicht zu?

Ein bekannter Verhaltensbiologe (ich glaube Peter M. Kappeler, aber nagelt mich nicht drauf fest) hat mal gesagt: Der Organismus lernt von der Zygote bis zum Tod. Damit hat er recht. Zwar fällt es uns in den sogenannten sensiblen Phasen wesentlich leichter, neues zu lernen. Dennoch sind wir – und das gilt für Hunde ebenso – grundsätzlich während unseres ganzen Lebens in der Lage, neues zu erlernen.

Die Behauptung, lernen wäre nach Abschluss der sensiblen Phase nicht mehr möglich, ist also falsch, die richtige Antwort auf diese Frage.

Welche Aussagen treffen auf das Jagdverhalten des Hundes nicht zu?

Die Antwortmöglichkeiten lauteten:

  • Einzelne Elemente des Jagdverhaltens können übersprungen werden
  • Jagdverhalten gehört zum stoffwechselbedingten Verhalten
  • Je nach Hunderasse können Elemente des Jagdverhaltens hypertrophiert oder hypotrophiert gezeigt werden
  • Gesellschaftshunde jagen nicht

Die Behauptung, dass bestimmte Hunderassen nicht jagen würden, ist ebenso falsch wie beliebt bei Menschen, die eben diese Hunde verkaufen möchten.

Hunde sind Beutegreifer, und auch wenn bestimmte Hundetypen jagdlich talentierter sind als andere, so sind doch alle Vierbeiner grundsätzlich in der Lage und willens, zu jagen.

Im Verhaltenskatalog, also dem Ethogramm, das vom Wolf abgeleitet wurde, gehört Jagen zu den stoffwechselbedingten Verhaltensweisen. In diesem Funktionskreis sind alle Verhalten zusammengefasst, die mit der Beschaffung, dem Transport, dem Verzerr und dem Ausscheiden zusammenhängen. Wer also Jagen im wahrsten Sinne des Wortes scheiße findet, hat den Zusammenhang ganz gut erkannt.

Bei der Jagd selber, können Caniden die einzelnen Verhaltenselemente übrigens situativ anpassen. So kann der Wolf das anpirschen überspringen und direkt in die Hatz gehen, wenn es sinnvoll ist. Bestimmte Hunderassen wurden dahingehend gezüchtet, dass die einzelne Verhaltenselemente stärker oder weniger stark zeigen (also hyper- bzw. hypotrophiert), andere Hunderassen zeigen Verhalten beim Jagen, die ein Wolf niemals zeigen würde. (Zum Beispiel Standlaute oder Apportieren der Beute).

Welchen Aussagen treffen auf Hunde der Rassen Pitbull-Terrier und American Staffordshire-Terrier zu?

Die Einfuhr und Verbringung von –vermeintlich – gefährlichen Hunden in das Inland werden durch das „Gesetz zur Beschränkung des Verbringens oder der Einfuhr gefährlicher Hunde in das Inland“ und durch die „Verordnung über Ausnahmen zum Verbringungs- und Einfuhrverbot von gefährlichen Hunden in das Inland“.

Schon die Namen der beiden Texte zeigen deutlich, wie überstürzt damals gehandelt wurde, als die Hundegesetze verschärft wurden.

Unter §2 steht: „Hunde der Rassen Pitbull-Terrier, American Staffordshire-Terrier, Staffordshire-Bullterrier, Bullterrier sowie deren Kreuzungen untereinander oder mit anderen Hunden dürfen nicht in das Inland eingeführt oder verbracht werden.“

Einfuhr bedeutet, dass der Hund aus einem Mitgliedstaat der EU kommt, Verbringung bezieht sich auf ein Drittland. Sowohl die Einfuhr als auch das Verbringen eines Hundes dieser Rasse ist also verboten.

Aber wie sieht es aus, wenn ein Hundebesitzer in Bayern sich einen neuen Hund dieser Rasse anschaffen möchte? Dann gilt die Verordnung über die Ausnahme:

§2, Absatz 4:  „Gefährliche Hunde im Sinne des § 2 Abs. 1 Satz 2 des Gesetzes dürfen zum Zweck des ständigen Haltens in das Inland verbracht oder eingeführt werden, wenn die Begleitperson nachweist, dass die Hunde berechtigt in einem Land gehalten werden dürfen.“

Das „Land“ bezieht sich nicht auf Deutschland, da wir ja eine Republik sind, sondern auf das jeweilige Bundesland. Das heisst, dass der bayerische Hundehalter, der sachkundig ist und dies auch nachweisen kann, einen Hund zum dauerhaften Aufenthalt zu sich nehmen darf.

Welchen Aussagen treffen auf Hunde der Rasse Border Collie zu?

Die Frage war ein bisschen fies, das gebe ich zu. Border Collies gelten gemeinhin als intelligent. Die intelligentesten Hunde der Welt sind sie jedoch nicht. Zumindest nicht immer. Je nachdem, welcher Studie man glauben darf, sind Großpudel schlauer. Wie auch immer die lieben Forscher das rausgefunden haben wollen.

Border Collies sind auch keine Hütehunde, auch wenn sie zur Gruppe 1 der Hüte- und Treibhunde im FCI gehören. Ein Blick ins Englische hilft weiter. Der Engländer nennt die Border Collies und ihre arbeitenden Kollegen „Sheep dogs“ oder „Herding Dogs“. Diese Hunde sind also Koppelgebrauchshunde.

Der Babysitter, der Eure Kinder hütet, arbeitet (hoffentlich) eher wie eine Schäferhund, der darauf aufpasst, dass sie nicht abhauen und keinen Mist bauen. Das tut er, in dem er die Furche läuft und verhindert, dass die Schafe das Gehüt verlassen. In England nennt man diese Hunden auch „Shepherd“- oder „Tending Dogs“.

Die Auflösungen für die Freitextfragen findet Ihr hier in den nächsten Tagen.

Uh, ein kleines Quiz

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Von Söhnen und Helden

Mit ungefähr 10/11 Jahren waren wir alle, wirklich alle, große Fans von Bud Spencer und Terence Hill. Damals, Anno Tuck im Kartoffelkrieg, liefen Streifen wie „Vier Fäuste für ein Halleluja“ oder „Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“ nicht nachmittags auf Kabel 1, sondern in der Prime Time im ZDF.

Für die jungen Leute: Prime Time, das war 20:15 Uhr im Fernsehen, und Fernsehen, dass sind die Langweiler, die Ihr bei Youtube immer weg klickt.

Mit 10/11 Jahren durfte ich aufbleiben, wenn Bud Spencer und Terence Hill liefen,auch wenn es eigentlich zu spät war. Und einmal weckte meine Mutter mich sogar auf, als einer meiner geliebten Filme ausgestrahlt wurden.

Als Zugezogener in einem niederrheinischen Dorf gab es exakt zwei Dinge, mit denen ich bei den Söhnen der großen Bauern punkten konnte: Erstens, dass ich ein leidlich guter Torwart in der D-Jugend des DJK war, zweitens hatte ich meinen Vater.

Er war stämmig, vollbärtig und dunkelhaarig. Dass er knapp 10 Zentimeter kleiner ist, als es Bud Spencer war – vollkommen irrelevant, da wir Kinder zu der Zeit mindestens 30 Zentimeter kleiner als mein Vater waren und er so unglaublich groß wirkte.

Ich bin ein Arbeiterkind. Meine Familie war immer das, was man wohl „Mittelschicht“ nennt, ein bisschen Wohlstand aufgebaut auf Malocherei, einmal Urlaub im Jahr – Wandern im Sauerland. Nicht, dass es uns an irgendetwas gefehlt hätte, ich konnte mein Abitur machen, erfolglos studieren und erfolgreich meinen Führerschein machen.

Wenn ich mein Taschengeld aufbessern wollte, habe ich meinem Vater auf der Baustellen geholfen.

600 Quadratmeter Parkplatz im Akkord pflastern bedeutete für mich, dass ich derjenige war, der den Sand und die Steine rannschleppte. Keine Zeit für Pausen, denn mein Vater war schnell, verdammt schnell. Ich vermute, dass er es ruhig anging, damit ich nicht zwischendurch einfach umfiel.

Und er war verdammt stark.

Eine Rüttelplatte ist ein unglaublich lautes und schweres Gerät, mit dem man die frisch verlegten Pflastersteine im wahrsten Sinne des Wortes in den Boden stampft.

Ich erinnere mich daran, dass ich das verfluchte Ding nichtmal zehn Zentimeter bewegt bekommen habe, während mein Vater es einfach schwungvoll vom Anhänger wuchtete.

Solche Sachen wie Gehörschutz oder rückenschonendes Arbeiten waren zu der Zeit auf dem Bau gänzlich unbekannt. Vor allem bei „der alten Garde“, also den Arbeitern, die schon zwanzig Jahre und länger auf dem Bau waren.

Mein Vater hat mit 15 Jahren angefangen, auf dem Bau zu malochen. Angelernter Pflaster, eigentlich wollte er eine Lehre zum Metzger machen, aber das war nicht drin.

Die Arbeit hatte natürlich ihren Preis. Irgendwann waren erst die Knie und dann das Kreuz kaputt.

Mein persönlicher Bud wurde gebrechlich und nach 45 Jahren auf dem Bau schließlich arbeitsunfähig. Zu alt, um umzuschulen, zu jung, um in Rente zu gehen.

Bud Spencer war nicht der Akrobatische, nicht der Schlagfertige und nicht der Frauenschwarm in den Filmen. Ihn machte immer seine stoische Art und vor allem seine Kraft und Widerstandsfähigkeit aus.

Wenn sich Hill und Spencer am Ende von „Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“ prügeln, drücke ich noch heute Spencer die Daumen – auch wenn ich weiss, dass es im Abspann keinen Sieger gibt.

Vor einiger Zeit hatte mein Vater einen schweren Schlaganfall, vor einigen Monaten einen zweiten.

Gerade habe ich erfahren, dass er Krebs hat. Lungenkrebs.

Mein Telefonat mit ihm entsprach der ganz eigenen Dynamik, die unsere Telefonate immer haben:

„Schöne Scheisse!“ sage ich.

„Da kannste nichts machen.“ antwortet mein Vater und ergänzt.

„Da muss man halt durch. Ich geb dir mal Mutter, die will noch was.“

Telefonat beendet. Alles gesagt, läuft weiter. Als wenn es ihn nicht selber betreffen würde.

Während ich Steine schleppte, habe ich meinen Vater oft verflucht. Er, der Kohl gewählt hat, ohne mir auch nur einmal stichhaltig erklären, warum. Ich, der sich die Haare grün färbte und davon träumte, in Berlin Häuser zu besetzen.

Erst später wurde mir klar, wie ähnlich wir uns sind. Und wie kleinkariert meine Weltsicht.

Als ich E-Gitarre lernen wollte, besorgte mir mein Vater einen Verstärker von einem Bekannten, dessen Einfahrt er gepflastert hatte. Das Lernen des Instruments war meine Aufgabe.

Als ich ein Auto brauchte, um zur Uni zu kommen, organisierte er ein Auto. Als dieses kurz darauf in Flammen aufging, organisierte er ein anderes. Das Studium war meine Aufgabe.

Er hat sich immer gekümmert, wenn es ihm sinnvoll erschien.

Um seine Baustellen, seine Freunde, uns als Familie. Auch wenn er selten da war.

Auch das gehörte dazu. Malochen für ein bisschen Wohlstand. Nach Feierabend, am wochenende.

Stoisch, kraftvoll, schweigsam. Ein bisschen wie Bud Spencer immer ein Lied auf den Lippen pfeifend, das ausser ihm keiner kannte.

Eines meiner Credos, nämlich „Lieber ehrlich als höflich“ habe ich von ihm.

Als ich feststellen musste, dass ich mich in jemand wichtigen getäuscht hatte, sagte er nur: „Hätte ja auch gut gehen können, sei froh, dass Du‘s versucht hast.“

Mein Vater hat jeden, wirklich jeden Menschen, den ich je mit zu meinen Eltern nahm, sofort und ohne Vorurteil akzeptiert. Sogar mein Freund Manfred wurde kurzerhand zum Schwiegersohn erklärt, obwohl wir uns nur das Auto geteilt hatten und Manfred seit zwanzig Jahren verheiratet ist.

Als ich meinen Vater nach seinem Schlaganfall besucht hatte, war es weniger der körperliche Verfall, der mich schockiert hat, sondern vielmehr die Tatsache, dass er sich den Bart abrasiert hatte.

Als ich ihn das letzte Mal sah, war es nicht fehlende Bart, sondern die fehlende Melodie, die er sonst immer vor sich hin pfiff.

Ich glaube, für die Jungs, die nie Terence Hill sondern immer Bud Spencer waren, ist die Tatsache schwer erträglich, dass Kraft und Stärke vergänglich sind.

Dass unsere Väter alt werden, zeigt uns unseren eigenen körperlichen Verfall. Zeigt uns, dass wir keine Kinder mehr sind, dass wir uns plötzlich um unsere eigenen Familien und eigenen Baustellen kümmern müssen.

Dass da niemand ist, der sich kümmert und dass unsere Helden alt werden und irgendwann sterben.

Was meinen Vater angeht: Wenn er es hinbekommt – und ich bin mir ziemlich sicher – dass sein persönlicher Abspann von „Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“ nur fünf Minuten länger läuft, Hill geht zu Boden.

Kommissar Recks (2)

Jensens Wohnung befand sich im Souterrain eines Wohnklos von Neumünster. Die meisten Mieter waren wohl das, was man „Prekariat“ nennen würde.

Der Briefkasten verriet, dass er seit mindestens 14 Tagen nicht geleert worden war, ein Blick in die Wohnung des Opfers machte jedoch klar, dass dies nichts bedeuten musste.

Die zwei Räume waren mit Möbeln im Stile des Gelsenkirchener Barocks eingerichtet, das Zentrum im Wohnzimmer bildete eine beigefarbene Wohnlandschaft aus Cord, die in den 1970er Jahren in Mode gewesen sein musste.

Dazu ein gefliester Couchtisch, der unter stapelweise Zeitungen, einem Stopfgerät für Zigaretten und jeder Menge unsortierter Unterlagen um Erlösung ächzte.

Auf den dunklen Sperrholzmöbeln staubten jede Menge Pokale vor sich hin, an den Wänden hingen Bilder, die das scheussliche Muster der Tapeten zu verdecken versuchten. Jensen mit seiner verstorbenen Frau. Jensen mit seiner Tochter und seiner verstorbenen Frau.

Das Gros des Wandschmucks machten jedoch Fotos, jedes einzelne fein säuberlich eingerahmt, von Jensen und seinem Hund aus. Oder von Jensens Hund ohne Jensen. Im Porträt, im Ganzen, in der Bewegung und vor allen stehend vor allen möglichen Hintergründen. Eifel, Sauerland, Harz, Schwarzwald, Alpen.

Jensen musste ein ereignisreiches Leben gehabt haben, zumindest war sein Hund weit rumgekommen.

In der Küche stapelte sich das dreckige Geschirr, in der Ecke die leeren Flaschen. Im Kühlschrank fanden sich zwei Flaschen Holsten, ansonsten irgendetwas, von dem man nicht mehr erkennen konnte, ob es in einem früheren Leben ein Stück Butter oder ein Stück Käse gewesen sein mag.

In der Luft lag ein Geruch, den Recks als ausserordentlich widerlich empfand, aber nicht identifizieren konnte, bis Kollege Heimschmitt von der Spurensicherung ihn blöd grinsend fragte, ob er in einen Regenschauer geraten sei, schliesslich rieche es hier nach nassem Hund.

Recks ignorierte den Spruch und durchstöberte die Unterlagen in dem kleinen Bücherregal.

Dabei fiel ihm ein Leitz-Ordner in die Hände, der im Gegensatz zum Rest der Wohnung penibel und akkurat sortiert war. Ganz oben eine Hülle mit einem kleinen blauen Büchlein darin, auf dem „Europäischer Impfausweis“ stand, gefolgt von jeder Menge Papieren.

Recks brauchte einen Moment, um zu verstehen, dass diese fein säuberlich nach Datum und Priorität geordneten Dokumente nicht Jensens, sondern die Jensens‘ Hundes waren. Lag aber eigentlich auf der Hand.

Verrückt, dachte er bei sich. Sein eigenes Leben schien Jensen völlig egal gewesen zu sein. Kontoauszüge, wichtige Unterlagen, alles lag irgendwo rum und war dem Verfall preisgegeben. Selbst der graue Führerschein im Portmonee des Opfers wurde nur noch mühsam durch etwas Klebeband zusammengehalten. Nur bei seinem Hund, da schien Jensen es ganz genau wissen zu wollen.

„Anka“ hiess der ganze Stolz des Getöteten, so stand es auf der Ahnentafel. Und auf dem Foto in dem blauen Büchlein erkannte Recks das Gesicht des Hundes, der ihn beinahe zu Tode erschreckt hatte.

„Recks, kommse mal“, unterbrach der Arsch, der gerade den „Nasser Hund“-Witz gemacht hatte den Kommissar in seinem Gedankengang.

Heimschmitt hielt triumphierend einen B6-Umschlag in die Höhe. Im Umschlag fanden sich mehrere Geldbündel, später sollte sich herausstellen, dass es alles in allem über 450.000 Euro in 500-Euro-Scheinen waren, die Jensen nicht besonders gut in seiner Wohnung versteckt hatte.

450.000 Euro. Das ist eine Menge Geld für einen toten Frührentner.

Hier geht es zu Teil 1.

Kommissar Recks (1)

„Jaja, sauwitzig, du Arschloch“, murmelte Jürgen Recks in seinen nicht vorhandenen Bart. Seit 12 Jahren lief diese dämliche Sendung schon nicht mehr im Fernsehen und trotzdem durfte er sich in schöner Regelmäßigkeit blöde Witze über seinen Namen anhören.

„Such, Recks, such!“ hatte einer seiner Kollegen, so ein junger Schnösel, ihm blöde grinsend zugerufen, weil er seinen Autoschlüssel nicht finden konnte. Schließlich fand er ihn in der Seitentasche seiner Jacke, so einem scheusslichen, neumodischen Multifunktionsteil, das ihm seine Frau gekauft hatte.

„Ich will doch nicht den Mount Everest besteigen“, hatte er noch protestiert, aber seine Frau bestand darauf, dieses Modell zu kaufen. Immerhin war die Jacke warm. Und rot. Knallrot, so dass er überall auf der Stelle auffiel, wenn er irgendwo erschien.

An diesem Tag war es grau und verregnet und der Heimweg raus aus Rendsburg in Richtung Neumünster zog sich wie Kaugummi. Recks war schlecht gelaunt und zog angestrengt an seiner Zigarette, als ihm schlagartig wieder einfiel, dass seine Frau ihm das Rauchen im Auto strikt verboten hatte.

Gerade als er das Fenster runterkurbeln wollte, klingelte sein Mobiltelefon. Auch so ein neumodisches Teil, dessen pure Existenz ihn schon maßlos überforderte.

Als er bei der Polizei anfing, das waren noch Zeiten. Keine Computer, keine Mobiltelefone. Das war noch echte Polizeiarbeit, wie er es nannte.

Mit einem leichten Seufzer ging er ans Telefon: „Recks hier.“

Am anderen Ende der Leitung war sein Vorgesetzter Wiegand. Auch so ein junger Schnösel, der bestimmt 20 Jahre jünger war als Recks, aber stets einen überheblichen Unterton mit seinen Mitarbeitern pflegte.

„Recks, fahren Sie nach Wasbek. Dort gab es einen Leichenfund.“

„Ok“, murmelte Recks und verabschiedete sich innerlich schon von seinem Abendessen.

„Die Kollegen sind schon vor Ort, aber ich möchte Sie dabei haben, ist immerhin ein Hundeplatz.“, kicherte Wiegand vor sich hin.

„Lustig, du Arschloch“, dachte Recks bei sich und legte auf.

Das Vereinshaus des Hundevereins in Wasbek liegt direkt an der B73 nahe der Autobahn. Als Recks mit seinem Wagen auf dem Parkplatz vorfuhr, hatten die Kollegen von der Streife dem entsprechend alle Hände voll zu tun, die Gaffer wegzuscheuchen, die einen Blick auf das Geschehen erhaschen wollten.

„Gut, dass Sie hier sind.“ Karin Herrscher hätte es beinahe geschafft, Recks wie einen normalen Menschen zu begrüßen. „Is‘ ja lustich, Kommissar Recks auf’m Hundeplatz“.

Schade.

Die Herrscher ist maximal 25 Jahre alt und macht hier einen auf witzig, die blöde Kuh. Und überhaupt, gab es nicht mal eine Mindestgröße für Frauen bei der Polizei? Vor lauter innerer Wut hätte Recks beinahe die Schilderung der Sachlage verpasst.

„Das Opfer heisst Manfred Jensen, 57 Jahre alt. Er war Witwer, hatte eine erwachsene Tochter, die Kollegen sind schon unterwegs. Er war hier der Platzwart. Die Todesursache war vermutlich eine gezielte Stichverletzung direkt in die Aorta, die ihn schließlich verbluten ließ. Sieht ziemlich professionell aus. Auf Grund der Spurenlage wurde er nicht hier getötet, sondern wurde hier abgelegt. Alles weitere wird die Obduktion zeigen, die Jungs von der Spurensicherung sind auch noch nicht durch“.

Wie geht das denn? Wie kommt denn eine Leiche mitten auf einem großen Platz direkt an der Bundesstraße? Spaziergänger hatten den riesengroßen, fetten Mann gefunden und die Polizei verständigt. Ob irgendwem in der Nachbarschaft was aufgefallen war? Ein verdächtiges Auto? Personen? Irgendwas? Natürlich nicht.

Erst jetzt fiel Recks auf, dass ihm Hintergrund ein Köter kläffte.

„Die vom Tierheim sind schon unterwegs“, versicherte Herrscher. „Vermutlich ist das Jensens Hund da im Vereinsheim“.

Recks ging auf das Gebäude zu, das vermutlich in den 1960er Jahren erbaut wurde. Die Fenster waren vergittert und an der etwas verrotteten Holztür, die in das Vereinsheim führte, hing ein Schild mit einer Schäferhund-Silhouette darauf und den Worten: Wir müssen draussen bleiben.

Gleich darunter eine handgeschriebene und laminierte Pappe, auf der „Markieren wird mit 5 Euro in die Jugendkasse geahndet“.

Recks schüttelte den Kopf. Abgesehen von den dummen Witzen hatte er mit Hunden nichts am Kopf. Als er seine Frau kennengelernt hatte, hatte sie eine Katze, die ihm gleich in der ersten Nacht auf seine beste Hose gepisst hatte.

Recks hielt von Haustieren nichts. Kosten nur Geld, machen Dreck, sind laut und rauben einem die Zeit. Genau wie Kinder. Von denen hielt Recks auch nichts.

Aus dem Innern des Vereinsheimes war immer noch lautes Kläffen zu vernehmen. Recks wagte einen Blick zwischen die Fenstergitter und erschreckte sich fast zu Tode, als der Hund mit aller Macht gegen die Scheibe sprang und ihn quasi anbrüllte.

„Ach du Scheiße“, entfuhr es ihm. Er brauchte einen kleinen Moment, um sich wieder zu fangen und bemerkte, dass die Herrscher, die ihn beobachtet hatte, sich vor Lachen fast nicht auf den Beinen halten konnte.

„Blöde Kuh“ murmelte Recks, zündete sich eine Zigarette an und ging zu seinem Auto.

Hier geht es weiter.

Eine kleine Messeschau

 

Hundeausstellungen sind ja nicht so meins.

Es ist ungefähr 10 Jahre her, dass ich zuletzt eine besucht und mir noch während meines Aufenthaltes geschworen habe, dass dies das letzte Mal sei.

Vor einigen Monaten jedoch wurde ich gefragt, ob ich vielleicht Interesse hätte, auf der diesjährigen „Hund & Pferd“ in Dortmund, einen Vortrag zu halten.

Der Gedanke, dass ausgerechnet ich auf einer der großen Ausstellungen des VDH meinen Senf zur Hundewelt geben dürfe, veranlasste mich dazu, „Jipp“ zu sagen und so ging es frohen Mutes nach Dortmund, um sich dem Hundewahnsinn mal so richtig hinzugeben.

Für diejenigen, die noch nie eine solche Veranstaltung besucht haben, gebe ich mal einen kleinen Überblick, was einen so erwartet.

Zunächst einmal gibt es die Bewertungsringe, in denen die verschiedenen Hunderassen begutachtet und die besten ihrer Zunft prämiert werden. Unter denen wiederum wird am Ende des Tages der Beste aus der jeweiligen FCI-Gruppe in verschiedenen Kategorien gekürt. Dazu kommen noch diverse „kynologische Prüfungen“.

In Dortmund wurden nicht nur Bundessieger, sondern auch Internationale Sieger prämiert, so dass zwei Ausstellungen parallel stattfanden. Teilweise etwas verwirrend, aber ich bin ja auch kein Profi in Sachen Ausstellung.

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Für die breite Masse der Besucher sind jedoch die zweihundertschlachmichtot Verkaufsstände wesentlich interessanter, die mit allerlei Messerabatten den willigen Konsumenten verleiten, sein Geld auszugeben.

Schnäppchen hin oder her, so richtig nachvollziehen kann ich nicht, dass Menschen freiwillig stundenlang ein XXL-Hundebett durch die Hallen schleifen, nur weil es ein paar Euro günstiger war als sonst.

Der Trend geht eindeutig hin zu Produkten, die bei Problemen helfen sollen, die man ohne andere Produkte gar nicht hätte:

  • Näpfe, die das Fressen interessanter machen sollen und veganes Hundefutter, welches den Fresseninteressantmachnapf erst notwendig macht
  • Ballkanonen, die den Hund irre machen und Entspannungshilfen, die ihn dann wieder ruhigstellen
  • LED-Gedönse, dessen Sinn sich mir nicht erschlossen hat (und damit meine ich keine Leuchthalsbänder)
  • Decken, Betten, Leinen, Kauartikel, Boxen, Spielzeug soweit das Auge reicht
  • sowie allerlei mehr oder weniger nützliches für Herrchen und Frauchen.
    (Auf meine Frage an den ADAC-Typen, was die eigentlich auf einer Hundemesse suchen in Anbetracht der Tatsache, dass es immer ein riesen Theater gibt, wenn man mal mit Hund eine Panne hat, konnte er mir keine Antwort geben).

Wie für eine Messe üblich, kostet ein Mineralwasser schmale Dreieurovierzig und ein knauseriger Fingerhut voll Kaffee Zweieurofünfzig. Aber hey, für die Gäste des VDH gibt es all das ja gratis.

Nicht ganz gratis. Vorher musste ich noch ein bisschen arbeiten.

Kurz vor Veranstaltungsbeginn hatte wohl auch der Verband für das Deutsche Hundewesen geahnt, wen genau er sich da auf die Bühne geholt hatte. Und so war ich wenig überrascht, dass ich gleich am Freitag morgen meinen Vortrag halten durfte.

Als ich eintraf, waren die Hallen noch sehr großzügig begehbar, um es mal vorsichtig auszudrücken.

Auf der Bühne stand eine Dame, die zum Thema „Wie oft darf ich meinen Hund baden?“ in Anbetracht der Tatsache, dass sie „reinigungsaktive Waschlotionen“ verkauft, zu der total überraschenden Antwort kam, dass man seinen Hund sehr oft – und am besten mit ihrem Produkt – baden darf.

Verrückt.

Rassevorstellung Windhunde: "Wie der Name Wind im Windhund schon sagt, sind die schnell".

Rassevorstellung Windhunde: „Wie der Name Wind im Windhund schon sagt, sind die schnell“.

Da mein erster Vorschlag mit dem Thema „Warum Rassehundezucht unsere Hunde krank macht“ abgelehnt wurde, referierte ich über „Rassendisposition und Management“. Dafür hatte ich exakt 20 Minuten Zeit. Nach 19:30 Minuten war ich mit dem Vortrag durch, der vom Verlag gewünschte Hinweis auf mein Buch fiel genauso aus wie mein Hinweis, dass ich eventuelle Fragen gerne beantworte, weil exakt 30 Sekunden später das Mikrofon abgestellt wurde und eine Gruppe Eurasier-Besitzer auf die Bühne gescheucht wurden, um ihre Rasse vorzustellen. Was wohl Karl Werner dazu sagen würde?

Dennoch war ich positiv überrascht. Entgegen meiner Erwartung waren alle Stühle besetzt und selbst nachdem ich eine kleine undiplomatische Spitze in Richtung Linienzucht abgeschossen hatte, waren die meisten Zuhörer noch da.

Apropos positive Überraschung. Im Anschluss an mein Tagwerk holte ich mir erstmal einen Kaffee im Wert von 7 Euro im V.I.P.Bereich ab, um frisch gestärkt die Hallen zu erkunden, in denen die Sieger des Tages gekürt wurden.

In den knapp 10 Jahren, die ich eine solche Veranstaltung nicht mehr besucht habe, hat sich entweder tatsächlich etwas getan in Sachen Hundezucht oder die üblichen Verdächtigen sind mir nicht unter die Linse gelaufen.

An der Farbe der Blazer gut zu erkennen: Vorkshire Terrier

An der Farbe der Blazer gut zu erkennen: Yorkshire Terrier

Relativ viele (also, einige) der ausgestellten Hunde, die ich gesehen habe, sind längst nicht mehr so übertrieben gezüchtet, wie ich sie in Erinnerung hatte.

Im Laufe der beiden Tage, die ich vor Ort war, habe ich ein paar Bassets gesehen, die nicht mit dem Bauch auf dem Boden schleiften, ein paar Spaniels, deren Fell nicht selbiges tat und – die sind mir tatsächlich aufgefallen – gut proportionierte Bernhardiner, die nicht total überhangen waren und die Hallenböden in gefährliche Rutschpartien verwandelten.

Allerdings scheinen sich auch ein paar Trends abzuzeichnen, die mir so ganz und gar nicht gefallen. So werden die Schädel der Molosser immer breiter, ihre Nasen indes immer kürzer.

molosser

Insbesondere die Cane Corsos (edit: die Rechtschreibkorrektur hat den Hund zwischenzeitlich in ein Stück Fleisch – „Carne“ verwandelt, Danke an Sandra für den Hinweis) können wir in ein paar Jahren zu den Kurznasen zählen, wenn sich die Zucht weiter in diese Richtung entwickelt.

Davon abgesehen könnte man sich – mit Blick auf die Gesundheit der ausgestellten Hunde – mal Gedanken darüber machen, welchen Sinn es hat, dass die Tiere von Jahr zu Jahr fetter werden.

Und damit meine ich nicht „ein bisschen mopsig“, im Ring waren jede Menge Hunde im wahrsten Sinne des Wortes zu bestaunen, die – auch mit fünf Kilo weniger – noch zu dick gewesen wären.

Staunen auch deshalb, weil ich bei einigen Kandidaten nicht erwartet hätte, dass die überhaupt schneller als Schritt gehen können.

ring1

Für mich als Hütitütifreund war natürlich die Gruppe 1 – Hüte- und Treibhunde – besonders interessant, allerdings habe ich die meisten Wettbewerbe verpasst, weil ich entweder zu früh oder zu spät am Ring stand.

Bei den Border Collies und insbesondere den Australian Shepherds werden die Schädel immer breiter und das Fell immer mehr und das Gebäude immer voluminöser.

Lustigerweise war eines der Highlights der Messe eine Vorführung von Anne Krüger mit Pferd, Ziege, britischem Geländewagen und schließlich ihren Arbeitslinien-Border Collies, die am Bewertungsring mangels Fell, Nase und Masse samt und sonders durchgefallen wären, auf der Bühne (gleichzeitig Show-Ring)  jedoch für Beifallsstürme gesorgt haben.

Fast interessanter als die Hunde sind bei einer solchen Ausstellung naturgemäß die Menschen.

Kollege Norbert, den ich zufälligerweise traf und der einen Borsoi ausstellte, erklärte mir, dass es das „Gesamtpaket“ ist, welches zu einer guten oder eben schlechten Bewertung führt.

Sprich, so schön wie der Hund muss auch sein Mensch sein. Und wenn schon nicht schön, dann wenigstens originell.

Dass der Züchter eines BGS seinen Hund stilecht in bayerischer Trachtenkleidung präsentiert, konnte ich derweil gut nachvollziehen.

Etwas schwieriger scheint die Auswahl des passenden Outfits zu sein, wenn man eine Rasse präsentiert, bei der die Assoziation nicht ganz so deutlich auf der Hand liegt.

Impressionen

Impressionen

Immer, wenn ich in einem chinesischen Restaurant bin, stelle ich mir die Frage, wo man wohl die Einrichtung kaufen kann. Schließlich sehen die meisten dieser Restaurants ziemlich ähnlich aus.

Asiatische Lampe hier, ein Drache da. Dazu ein paar chinesisch anmutende Kerzenständer, so eine Art Tempelambiente in Dunkelrot und fertig ist das Restaurant.

Beim Anblick der Outfits einer Aussteller/innen überkam mich die selbe Frage.

Irgendwo muss es einen Onlineshop für gold- oder rotfunkelnde Blazer und Anzüge mit Pailleten geben, der neben alternden Schlagerstars auch Hundezüchter ausstattet.

Außerdem im Sortiment: Schuhe in den Farben Neonorange, Gold, Silber und natürlich Feuerwehrrot. Dazu Blusen und Hemden mit kunstvoller Verzierung.

Es muss eine wahnsinnig bunte Welt sein! Eine schöne Welt, in der – ähnlich wie in Disney-Filmen – ohne nachvollziehbaren Anlass gesungen wird.

hinweis1

Noch interessanter als die Hunde und die Menschen ist es auf einer solchen Messe den Gesprächen zu lauschen.

Da ich auf Grund von Terminkuddelmuddel (und aus „Gründen“) leider nicht dazu gekommen war, selber einen Hund auszustellen, hatte ich zugesagt, das Tierchen wenigstens zeitweise zu sitten und heile nach Hause zu bringen.

Da ich so eine Messe nicht nur für mich, sondern auch für den Hund viel zu anstrengend finde, begab ich mich nach draussen in Richtung „Löseplatz“, eine etwa 100 Quadratmeter große Fläche, die nach zwei Tagen dermaßen widerlich ist, dass einen nichts mehr erschüttern kann, wenn man diese ohne Herpesanfall übersteht.

loeseplatz

Da stand ich also rauchenderweise am Löseplatz und hörte – halb freiwillig, halb unfreiwillig – zwei Damen zu. Beide augenscheinlich Züchterinnen aus dem Ruhrgebiet und beide nicht unbedingt zufrieden mit dem Ergebnis ihrer Bewertung.

„Isch hab kein‘ Bock mehr auf die Scheisse“ sagte die eine. Die andere erwiderte „So’n Kokolores“. Darauf die andere „Watt glaubt der, wer der iss? Ich mach datt nichmehr mit.“ Antwort: „So watt aber auch“.

Dann die überraschende Verabschiedung: „Wir sehen uns dann ja in Leipzich nächstet Jahr“.

Hinter mir berieten sich zwei andere Damen darüber, wie alt wohl der Hund – ein Cattle Dog – sei, den ich an der Leine hatte.

Mindestens fünfzehn sei der, achwas: bestimmt schon siebzehn. Wie man dem armen Tier so etwas antun könne. In dem Alter, und dann auf so eine Veranstaltung.

In nur drei Minuten um 15 Jahre gealtert

Gerade als ich die beiden Expertinnen aufklären wollte, wechselten sie das Thema.

Grund dafür war ein Hund, der unseren Weg wieeinirreranderleinezerrend kreuzte. Das muss nämlich so sein, klärte die Dame, die den Cattle auf 15 Jahre getippt hatte, die Dame, die den Cattle Dog auf 17 Jahre getippt hatte, auf.

„Die brauchen nämlich ganz viel Platz!“

 

 

 

!!111elf!

Frau B. ist einigermaßen empört. Und um das kundzutun, verwendet sie überproportional viele Satzzeichen in ihrer E-Mail, die sie voller Wut und Abscheu verfasst hat.

Und das kam so.

Vor ungefähr eineinhalb Jahren hegte Frau B. den innigen Wunsch, einen Hund haben zu wollen. Aber bitte nicht irgendso ein langweiliges Vieh, sondern bitte ein besonders exotisches und edles Exemplar.

Und so entschied sie sich für einen Autralian Cattle Dog.
(Das ist in dem Zusammenhang wichtig, um zu verstehen, warum ich mich überhaupt darauf eingelassen habe.)

Da „das ja eh alles Geldmacherei sei“ kam der edle „Sidney“ (sic!) nicht aus irgendeinem Zwinger, sondern war „ein echtes Kind der Liebe“ aus einer nicht minder liebevollen Hobbyzucht, wie mir Frau B. versicherte.

Nun finde ich diese Hunde perse erstmal recht interessant und habe nicht sofort wieder aufgelegt, als ich die Noch-Hundehalterin das erste von gefühlt hundert Mal am Telefon hatte.

Auch wenn ich beim besten Willen nicht nachvollziehen kann, warum man ausgerechnet bei der Anschaffung eines Hundes sparen muss und ihn dann ausgerechnet „Sidney“ und nicht „Sydney“ nennt.

Mit Sidney jedenfalls lief es wohl eher so semitoll, der edle Rüde würde ziemlich an der Leine ziehen und auch ansonsten eher schlecht als recht hören.

Auf meine Frage, ob Frau B. es denn schonmal mit Erziehung probiert hätte und vielleicht mal einen Hundetrainer zu Rate gezogen habe, erwiderte sie, dass sie sich mit Hunden auskenne und dem entsprechend niemanden dafür bezahlen müsse, dass der- oder diejenige ihr erzählt, was sie nämlich eh schon weiss.

Was genau das sein sollte, konnte mir die energische Dame allerdings nicht verraten und nachdem sich in mir das Gefühl breit gemacht hatte, dass wir beide nicht zusammenkommen, beendete ich das Telefonat. Vorerst.

Denn am nächsten Tag klingelte erneut das Telefon.

Für Menschen, die mich am Telefon nerven, habe ich einen einfachen Trick. Ihre Nummer speichere ich unter „Nicht drangehen“ ab und kann so spontan entscheiden, ob ich mit ihnen reden möchte oder – wie in dem Fall – lieber nicht.

Blöderweise hatte ich das Abspeichern im Falle von Frau B. vergessen und so ging es in die zweite Runde:

Heute wäre etwas schlimmes passiert. Der Sidney hätte sich an der Leine aufgeführt wie ein Derwisch und nun, so versicherte mir Frau B., hätte sie keine Kraft mehr. Sidney müsse weg.

Keine Anhnung, was mich in dem Moment geritten hatte.

Vielleicht die Tatsache, dass der Hund mit seinen 18 Monaten nicht so schlimm sein könne, vielleicht wollte ich ihn auch retten – in erster Linie vor seiner anstrengenden Besitzerin, die am Telefon darauf bestand Sidneys „Besi“ zu sein.

Jedenfalls sagte ich zu, ihn zu übernehmen.

Frau B. war selig und würde sich dann melden, wann sie ihn bringt.

Nächste Runde: Frau B. rief zum dritten Mal an und erklärte mir, dass sie es nicht über das Herz bringen würde, den armen Hund in fremde Hände abzugeben.

++++ Live-Ticker +++++

Donnerstag, 9:45 Uhr: Sidney hat nach jemanden geschnappt, er muss auf der Stelle weg. Und auf der Stelle heisst sofort! Eine Bekannte würde Frau B. und das Untier fahren und sie würde ihn gegen Mittag bringen.

Donnerstag, gegen Mittag: Von Frau B. keine Spur.

Donnerstag, 17:30 Uhr: Frau B. hat mir eine Whatsapp geschickt, dass sie sich nun doch eine Hundetrainerin suchen wolle.

Donnerstag, 20:45 Uhr: Das alles tut Frau B. fürchterlich leid, aber nun wird alles gut.

Freitag, 11:00 Uhr: Keine Ahnung, was Sidney nun wieder angestellt hat, jedenfalls geht das so nicht weiter. Und die Hundetrainerin hat sich auch nicht gemeldet. So eine Frechheit, hatte sie doch fast 12 Stunden Zeit dafür.

Freitag, 13:00 Uhr: Frau B. hat kein Auto, ob ich Sidney abholen könnte. Öhm, nö. Ich muss arbeiten.

Samstag, 7:15 Uhr (Sag mal, Spinnt die?): Frau B. organisiert jetzt eine Fahrkette.

Samstag, 15:00 Uhr: Frau B. hat jemanden gefunden, der Sidney ein dauerhaftes Zuhause geben möchte.

Samstag, 17:15 Uhr: Doch nicht.

Samstag, 20:30 Uhr: Doch.

Sonntag, 10:00 Uhr: Der Akku von meinem Telefon war zwischenzeitlich leer, in der Zeit gab es noch ein „Doch nicht“  und dann wieder ein „Doch“.

Sonntag, 15:00 Uhr: Frau B. hat wenig Verständnis dafür, dass ich gerade mit meiner Freundin beim Kaffee sitze. Trotzdem fasst sie sich kurz (ca. 30 Minuten). Mit dem Sidney und den Interessenten, das wird nichts. Er macht nämlich einen total unglücklichen Eindruck auf sie.

Ich biete ihr ein letztes Mal an, den Hund zu übernehmen. Sie willigt ein. Ihre Bekannte würde Sidney bringen.

Sonntag, 17:00 Uhr: Whatsapp von Frau B.: Sidney würde dann morgen gebracht werden, sie hätte sich 600 Euro „Schutzgebühr“ vorgestellt, die ich dann bitte in bar mitbringen soll.

Sonntag, 17:15 Uhr: Ich starre immer noch ungläubig auf mein Telefon.

Sonntag, 17:30 Uhr: Ich erkläre Frau B., dass ich grundsätzlich nichts für Hunde bezahle, die ich bei mir aufnehme.

Sonntag, gegen 20 Uhr, Frau B. per E-Mail:

Eine „Unverschämtheit“ sei mein Verhalten ihr gegenüber und „Menschen wie Sie“ (damit meint sie mich) seien Schuld daran, dass unschuldige Hunde eingeschläfert würden. Des Weiteren könne sie sich sehr gut vorstellen, wie ich „in Saus und Braus“ lebe, weil ich doch „mit dem Weiterverkauf der Hunde“ bestimmt ein „riesiges Vermögen“ machen würde.

An dieser Stelle muss ich anmerken, dass die folgenden Zeilen kein Scherz sind:

Jedenfalls würde sie mich „nicht weiterempfehlen!!!“ und überhaupt, eine Tierkommunikatorin hat in der Zwischenzeit mit Sidney gesprochen und der einzige Grund, warum er sich so aufgeführt hat, war der, dass er auf keinen Fall mir überlassen werden wollte.

Na, da habe ich ja noch mal Glück gehabt.